Die „Effizienz“ macht den Unterschied: VDPM Dämm-Offensive eine Runde weiter!

In der letzten Woche hatten wir Gelegenheit, unseren Vorschlag einer Dämm-Offensive im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorzustellen. Wir hatten das Gespräch gut vorbereitet und wurden vom ifeu (Peter Mellwig) und dem FIW (Prof. Dr. Holm) exzellent unterstützt. Beide Institute haben gemeinsam die Zwischenergebnisse unserer neuen Studie „Systemdienliche Gebäude – Warum es auf die Hülle ankommt“ vorgestellt. Damit haben wir die volle Aufmerksamkeit des BMWK bekommen.

Kernaussagen sind:

  • Höchstens die Hälfte aller Gebäude ist so vorbereitet („Niedertemperatur-ready“), dass sie mit einer Wärmepumpe effizient beheizt werden kann; gerade in den „schlechten“ Gebäuden steigen der Strombedarf und die Heizkosten im Vergleich zur „alten“ Gasheizung signifikant an – was weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll ist.
  • Der Spitzenstrombedarf verschiebt sich durch die Wärmepumpen massiv in den Winter und kumuliert zu bestimmten Tageszeiten (was weder durch Photovoltaik noch durch Stromspeicher ausgeglichen werden kann), wodurch sogenannte „Brownouts“ vorprogrammiert sind.
  • Eine unbedingt notwendige flexible Regelung (Abschalten von Wärmepumpen bei Überlastung der Netze) ist in ungedämmten Gebäuden nicht möglich.
  • Unter realistischen Annahmen ist die Wärmedämmung gerade im Hinblick auf die Stromnetze (Stichwort: „Netzdienlichkeit“) der entscheidende Faktor für das Erreichen der Klimaziele im Gebäudebereich.
  • Peter Mellwig (ifeu) und Prof. Holm (FIW) haben dazu beeindruckende Grafiken und wissenschaftlich unterlegte Fakten präsentiert, mit denen unsere Forderung nach einer „Dämm-Offensive“ untermauert wird.

Seitens des BMWK gab es viele Rückfragen und eine angeregte Diskussion. Unsere Botschaft ist nicht nur angekommen, sondern wurde auch sehr positiv aufgenommen.

Die „Niedertemperatur-Readiness“ wird als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand gesehen und soll auch eine Maßgabe im künftigen Ordnungsrecht werden. Hier wurden wir noch um die Erledigung weiterer Hausaufgaben gebeten. Den Ball nehmen wir gern auf.

Wir glauben, dass in dem Gespräch klar geworden ist: Die alleinige Fixierung auf Wärmepumpen ist weder in der Sache noch in der Kommunikation der richtige Weg. Im Gegenteil: Die Wärmepumpen-Offensive kann zu einem gefährlichen Misserfolg werden, wenn nicht Energieeffizienz und Verbrauchsminderung mit der gleichen Intensität gefördert und kommuniziert werden.

Bleiben wir im Bild: Nach dem vorzeitigen Ausscheiden unserer Nationalmannschaft aus der WM hieß es, dass der Mannschaft die „Effizienz“ gefehlt habe. Der VDPM und seine Mitglieder stehen geradezu für diese „Effizienz“. Und damit sind wir im Gespräch mit dem BMWK eine Runde weitergekommen!

Sobald die FIW/ifeu-Studie fertig ist, werden wir sie unseren Mitgliedern zur Verfügung stellen und nicht nachlassen, sie in allen maßgeblichen Kreisen vorzustellen.


Dieser Artikel wurde im VDPM Newsletter vom 5. Dezember 2022 veröffentlicht.


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