Forderungspapier BTW2025:
Investieren, Modernisieren, Bauen
Aufgrund der aktuellen Bau- und Wirtschaftskrise wird es für die kommende Bundesregierung darauf ankommen, gleich zu Beginn der 21. Legislaturperiode die richtigen Weichen für eine Wiederbelebung der Bautätigkeit, der energetischen Modernisierung und für deutlich mehr Investitionsbereitschaft in die Baubranche zu stellen.
Nur so wird die Wertschöpfungskette Bau mit ihren mehr als drei Millionen Beschäftigten in die Lage versetzt, ihren Beitrag zu Lebensqualität, sozialem Frieden und wirtschaftlicher Prosperität dauerhaft zu leisten und die nächsten Schritte auf dem Weg in eine klimaneutrale Branchenzukunft zu gehen. Dafür müssen die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass industrielle Wertschöpfung am Standort Deutschland erhalten bleibt.
Für uns heißt das, wir brauchen eine
deutliche Steigerung der energetischen Modernisierung, damit der Gebäudesektor seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zu einem klimaneutralen Industriestandort Deutschland leisten kann.
Konkrete Forderung: Um eine Modernisierungswelle im Gebäudesektor anzustoßen, sollten die Fördersätze für Maßnahmen an der Gebäudehülle dauerhaft erhöht und die Effizienzhausförderung EH 100 wieder eingeführt werden. Bestehende steuerliche Sanierungshemmnisse für Vermieter sind abzubauen.
baupolitische Investitionsagenda, um die Baukrise aus ihrem Konjunkturtief zu holen.
Konkrete Forderung: Private Investitionen müssen stärker angereizt werden. Hierzu könnten die attraktiveren Abschreibungsbedingungen im Mietwohnungsbau bis auf Weiteres entfristet und um weitere Anreize ergänzt werden.
langfristig angelegte Wohnungsbau-Offensive für den Neubau, die auf eine wirksame und bürokratiearme Breitenförderung setzt.
Konkrete Forderung: Die bestehenden Förderprogramme für den Neubau sind zu einem breit angelegten, attraktiven Programm zusammenzufassen. Die Fördersätze sind so zu gestalten, dass eine mehrjährige Finanzierung gesichert ist und die Förderung einen substanziellen Beitrag für eine gleichmäßig wachsende Baunachfrage sicherstellt.
Deutschland befindet sich aktuell in einer komplexen Baukrise, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst wurde und weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche hat. Die drei Produktsparten, die der VDPM repräsentiert – Werkmörtel, pastöse Produkte und WDVS – haben einen historischen Absatzeinbruch erfahren. Energetische Modernisierungsmaßnahmen werden weiterhin nicht angegangen bzw. verschoben. Die Neubaunachfrage ist erwartungsgemäß auf einem Tiefpunkt. Um die selbstgesteckten bau- und klimapolitischen Ziele noch erreichen zu können, bedarf es nun gezielter und umfassender Maßnahmen der neuen Bundesregierung zur Unterstützung der Branche!
Lars Jope
Hauptgeschäftsführer VDPM
Nicht nur die Investoren im Neubaubereich, sondern alle Haushalte, die vor einer Sanierung oder Renovierung stehen, sind durch wechselnde Förderkulissen, Zumutungen wie die neue Gefahrstoffverordnung und die anhaltende Teuerung extrem verunsichert. Die energetische Modernisierung der Fassade wird gar nicht erst angegangen. Das Handwerk leidet immer stärker unter der Investitionszurückhaltung der Privathaushalte. In der aktuellen Wirtschaftskrise kommt es umso mehr darauf an, eine sichere Förderkulisse und stabile Wachstumsbedingungen zu schaffen!
Mathias Bucksteeg
Hauptgeschäftsführer Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Die energetische Sanierung von Gebäudefassaden spielt eine zentrale Rolle bei der Reduktion des Energieverbrauchs und der Umstellung auf CO2-freie Energieträger. Eine verstärkte Förderung in diesem Bereich ist essenziell, um Investitionen in nachhaltige Gebäudetechnologien zu fördern und die Sanierungsquote deutlich zu erhöhen. Dabei sollten sowohl ökologische als auch ökonomische Kriterien im Einklang stehen, um einen breiten Investitionsanreiz zu schaffen. Neben der Erhöhung des Förderbudgets ist es wichtig, steuerliche Anreize für Modernisierungen auszuweiten – auch auf vermieteten Wohnraum. Die Aufnahme von Handwerkerleistungen in ein erhöhtes Fördervolumen und eine Vereinfachung der Zugänge zu Förderprogrammen durch zentrale Anlaufstellen sind weitere entscheidende Maßnahmen. So kann eine energetische Fassadensanierung effektiv zur Erreichung der Klimaziele beitragen.
Thomas Arnold
Hauptgeschäftsführer Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg (SAF)
Dr.-Ing. Henning von Daake
Hauptabteilungsleiter Technik beim ZDB für das Gewerk Ausbau und Fassade
Über die Unterzeichner
Der Bundesverband Ausbau und Fassade (BAF) ist die Interessenvertretung des deutschen Handwerks für den Bereich Ausbau und Fassade. Er gehört zum Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und vertritt Betriebe, die sich auf Stuckateurarbeiten, Trockenbau, Wärmedämmung und Putz spezialisiert haben. Der Verband fördert die Weiterbildung, technische Innovationen und die Qualitätssicherung in der Branche und dient als Netzwerkplattform sowie Ansprechpartner für politische und wirtschaftliche Belange.
Der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz ist als Wirtschafts- und Arbeitgeberverband seit über 100 Jahren Interessenvertretung für das Maler- und Lackiererhandwerk in Deutschland mit seinen rund 35.000 Betrieben und über 200.000 Beschäftigten. Er vertritt die Interessen der Branche gegenüber Politik, Behörden, Industrie, Handel, Handwerkskammern, Gewerkschaften und anderen Interessengruppen.
Der Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade (SAF) ist der bundesweit größte Fachverband für die Gewerke Putz, Stuck, Trockenbau und (Energie-)Fassade. Er fördert die Entwicklung seiner Mitglieder durch Beratung, Netzwerke, Interessenvertretung und Informationen zu allen Bereichen der Unternehmensführung. Im Bereich der Technik entwickelt der Fachverband branchenweit anerkannte Standards.
Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene (Lobbyregisternummer R000042).
Für weitere Informationen:
Lars Jope – Hauptgeschäftsführer
Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.
Reinhardtstraße 14
10117 Berlin
Telefon +49 30 4036707 50
Telefax +49 30 4036707 59
E-Mail: info@vdpm.info