Trotz ausreichender Gips-Vorkommen: Rohstoffversorgung mit Gips ist in Gefahr!

Gips ist ein Schlüsselbaustoff für kostengünstigen und zugleich hochwertigen Wohnungsbau. Mit dem Ende der Kohleverstromung fällt spätestens 2038 der sogenannte REA-Gips als wichtige Rohstoffquelle weg. In der Konsequenz muss wieder mehr Naturgips abgebaut werden, der in Deutschland in ausreichendem Maße vorhanden ist. Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) und der Bundesverband der Gipsindustrie (BVG) fordern Bund und Länder zum Handeln auf. Nur so kann die Rohstoffversorgung verlässlich und nachhaltig für die nächsten Generationen gesichert werden.

 

Das Kohleausstiegsgesetz (KVBG) sieht ein Ende der Kohleverstromung bis spätestens 2038 bzw. optional schon bis 2035 vor. Bis dahin wird sich das Angebot an REA-Gips, welcher als Nebenprodukt der Kohleverstromung entsteht, weiterhin massiv verknappen und letztendlich komplett ausbleiben. Ein nochmaliges Vorziehen des Kohleausstiegs bis „idealerweise 2030“, wie im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien vorgesehen, würde das REA-Gips-Angebot, welches derzeit ca. 40 % des Rohstoffbedarfs deckt, noch schneller reduzieren.

 

Bund und Länder sollten Naturgips-Abbau ermöglichen

Der Vorsitzende des Bundesverbands der Gipsindustrie, Thomas Bremer, fordert daher: „Bund und Länder müssen endlich konkrete Lösungsansätze präsentieren! Wir benötigen zusätzliche Planungsflächen, um die Rohstoffversorgung mit Gips in Deutschland weiter sichern zu können.“

Auch eine umfangreiche Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz[1] hat ergeben, dass die Versorgung mit Gipsrohstoffen über die nächsten 25+ Jahre gefährdet ist. Demnach kommt EY zu der Handlungsempfehlung, dass im Rahmen des Wegfalls von REA-Gips wieder verstärkt Primärrohstoffe in Form von Naturgips eingesetzt werden müssen.

Bremer sagte dazu: „Nun attestieren auch unabhängige Gutachter, dass die langfristige Versorgung mit unseren Gipsrohstoffen gefährdet ist und bestätigen, dass in Zukunft mehr Naturgips eingesetzt werden muss. Die Problemlage ist erkannt, nun müssen politische Taten folgen.“

Einer Bestandsaufnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu Gipsvorkommen in Deutschland[2] zufolge, ist der Rohstoff Gips hierzulande in großen Mengen vorhanden. Könnten diese Vorkommen umweltschonend erschlossen werden, ließe sich die Versorgungslücke langfristig schließen. Häufig wird die inländische Rohstoffgewinnung jedoch erschwert oder verhindert. Im Bericht heißt es dazu wörtlich: „Im Vorfeld einer industriellen Nutzung sind Bund und Länder gefragt, die Erkundung neuer Gipslagerstätten zu befürworten und aktiv zu unterstützen.“

Deshalb fordert die Industrie von jenen Bundesländern, in denen es nachweislich Naturgipsvorkommen gibt:

  • Eine bedarfsunabhängige sowie langfristige Ausweisung neuer Flächen für die Naturgipsgewinnung in der jeweiligen Raumordnung.
  • Die grundsätzliche Ausweisung von Flächen für die Gewinnung von Naturgips unter Tage durch die Berücksichtigung in der Raumordnung.
  • Feste Regelungen für die umweltverträgliche Gewinnung von Gipsgestein auch in – für die Förderung der Biodiversität sinnvollen – Teilbereichen von Schutzgebieten.
  • Die Fortschreibung der dafür notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen.

 

Wohnungsbauziele ohne Gips nicht erreichbar

Vor dem Hintergrund der im Koalitionsvertrag vereinbarten ambitionierten Ziele im Wohnungsbau (400.000 zusätzliche Wohnungen pro Jahr), der steigenden Notwendigkeit energetischer Modernisierungen sowie des Ausbaus und Erhalts der Infrastruktur und erneuerbarer Energien wird der Rohstoffbedarf der gipsverarbeitenden Industrien bis 2040 realistisch mindestens auf dem hohen Niveau von rund 10 Mio. Tonnen verbleiben.

Der VDPM-Vorstandsvorsitzende Christoph Dorn sagte dazu: „Fehlender Gips wird die Wohnungsbaupläne der Bundesregierung platzen lassen. Wir müssen dringend mehr Naturgips abbauen, andernfalls entsteht eine Versorgungslücke. Dafür braucht es die Unterstützung der Politik.“

 

Recycling-Gips und andere Baustoffe können den notwendigen Bedarf nicht decken

Gipsbaustoffe können grundsätzlich immer wieder recycelt werden und die Industrie führt derzeit alle verfügbaren Mengen wieder der Kreislaufwirtschaft zu. Dennoch kann Recycling-Gips die entstehende Lücke in der Rohstoffversorgung auf absehbare Zeit nicht füllen. Das liegt vor allem an der begrenzten Menge recycelbarer Gipsabfälle. Um die Potenziale des Gips-Recyclings zu heben, muss die Bundesregierung nach Ansicht der Industrie die dringend notwendige Rechtssicherheit für den Einsatz von Recycling-Gips herstellen. Aber selbst dann, wenn diese Hürden gesenkt werden, würde dies mengenmäßig nicht ausreichen, um den Wegfall von REA-Gips zu kompensieren. Auch andere Baustoffe, wie z. B. Lehm, der gleichermaßen im übertägigen Abbau gewonnen wird, können den Bedarf nicht decken, wie eine Studie der Hochschule Rosenheim belegt[3].

 

Grafiken zum Thema:

Der inländische Bedarf an Gips liegt bei etwa 10 Mio. Tonnen jährlich, mit leicht steigender Tendenz. Er wird größtenteils aus heimischen Rohstoffquellen gedeckt. Der Gips-Rohstoffmix bestand 2020 zu 60 % aus Naturgips/­anhydrit und 40 % REA-Gips, während das Verhältnis in den Jahren vor dem KVBG noch umgekehrt war.

 

Abbildung 1: Die zukünftige REA-Gips-Prognose auf Basis des Kohleausstiegsgesetzes (KVBG) sowie des Koalitionsvertrages 2021-2025.

 

Abbildung 2: Die zukünftige Zusammensetzung des Gips-Rohstoffmixes bis 2040 zur Deckung des Rohstoffbedarfs, ausgehend von den Zielen des Koalitionsvertrages der aktuellen Bundesregierung (mit einem potenziellen Ausstiegsszenario bis 2030).

 

Abbildung 3: Das prognostizierte Rohstoffpotenzial durch Recycling-Gips. Laut einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamts sind im optimistischsten Szenario bis 2030 maximal Mengen von ca. 1 Mio. Tonnen zu erwarten, was 10 % des Gesamtbedarfs entspricht. Für dieses Szenario fehlen in Deutschland allerdings die gesetzlichen Grundlagen.

 

Zum Hintergrund

Der inländische Bedarf an Gips liegt bei insgesamt 10 Mio. Tonnen jährlich und wird fast zu 100 % aus heimischen Rohstoffquellen gedeckt. Der Gips-Rohstoffmix bestand 2020 aus 60 % Naturgips/­anhydrit sowie aus nur noch 40 % REA-Gips, während in den Jahren vor dem Kohleausstiegsgesetz das Verhältnis noch umgekehrt war. REA-Gips steht für ein Nebenprodukt der Kohleverstromung (REA = Rauchgas-Entschwefelungs-Anlage). Jedes Kohlekraftwerk verfügt gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz über eine solche Anlage, um das im Rauchgas enthaltene Schwefeldioxid zu binden. Der so entstehende REA-Gips ist mit natürlichem Gips praktisch chemisch identisch und ebenso vielfältig einsetzbar.

Aus dem deutschen Bauwesen, welches bis zu 75 % seiner Werkstoffe aus mineralischen Rohstoffen bezieht, ist der Rohstoff Gips nicht wegzudenken. Gips ist der zentrale Baustoff für die modernen klimafreundlichen Trocken- und Leichtbauweisen, die ressourceneffizientes, nutzungsflexibles, bezahlbares, brandsicheres und schnelles Bauen ermöglichen. Gipsprodukte (z. B. Gipsplatten) sind ökologisch vorteilhaft. in allen Bauten und Bauweisen vertreten und kommen bei nahezu jedem Innenausbau zum Einsatz. Gipsbaustoffe ermöglichen praxisgerechte Konstruktionen, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Neue Wohnraumpotenziale können so durch Nachverdichtungen sowie Aufstockungen in urbanen Ballungszentren erschlossen und weitere Flächenversiegelungen vermieden werden. Aufgrund seiner besonderen bauphysikalischen Eigenschaften und der einfachen Verarbeitbarkeit lässt sich Gips nicht wirtschaftlich sinnvoll durch andere Baustoffe ersetzen.

Naturgips/-anhydrit ist in Deutschland ausreichend vorhanden und technisch wie ökonomisch grundsätzlich gut erschließbar. Beim Abbau von Naturgips/-anhydrit gelten in Deutschland schon jetzt weltweit die höchsten Umweltstandards und Vorgaben. Die Industrie geht bei ihren Aktivitäten oft über dieses Niveau hinaus und setzt konsequent auf hochwertige Rekultivierung und Renaturierung der Abbauflächen. Steinbrüche sind aus Sicht des NABU (Naturschutzbund Deutschland) wertvolle Ersatzlebensräume für bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Bereits während des laufenden Gewinnungsbetriebes bieten sie Lebensräume für angepasste Artengruppen der Insekten, Amphibien, Reptilien und Vögel[4]. Diese Prozesse werden von den Gipsherstellern in wissenschaftlich begleiteten Biodiversitätsprojekten fachlich gestützt.[5]. Die Naturgipsgewinnung und die Ziele des Naturschutzes lassen sich so harmonisch in Einklang bringen.

[1] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Industrie/ey-gutachten-genehmigungsverfahren-zum-rohstoffabbau-in-deutschland.pdf?__blob=publicationFile&v=4

[2]https://www.infogeo.de/Infogeo/DE/Downloads/AG_rohstoffe_bestandsaufnahme_gipsvorkommen_deutschland_2021.pdf

[3] https://www.vht-darmstadt.de/forschen

[4] https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/naturschutz/200803_diskussionspapier_natur_auf_zeit.pdf

[5] Forschungsprojekt zu Gipsabbau und Artenvielfalt an der Universität Bayreuth (idw-online.de)

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Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.

EPS-Baustellenreste professionell recyceln

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat nach der Recycling-Anleitung für WDVS-Dämmstoffreste aus Mineralwolle nun auch für Polystyrol eine Broschüre zu dieser Thematik veröffentlicht. Bauherren und Fachunternehmer können mit dem darin beschriebenen Verfahren einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung leisten.

Partner und Unterstützer sind der Bundesverband Ausbau und Fassade, der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, der Fachverband der Stuckateure im Branchenzentrum Ausbau und Fassade sowie der Industrieverband Hartschaum. Letzterer lieferte mit „EPS Cycle“, dem Recycling-Konzept seiner Mitgliedsunternehmen, die Basis und wesentlichen Input für die Infoschrift. Bei der Verarbeitung von WDVS mit EPS als Dämmstoff fallen rund 5 Prozent Verschnitt an. Dieses Material gelangt über professionelles Sammeln und Verwerten wieder in den Produktionskreislauf.

Die Broschüre informiert zunächst über die zu erfüllenden Voraussetzungen (sortenreines Sammeln in Rücknahmesäcken des WDVS-Anbieters, kein Dämmstoff aus Rückbau oder verunreinigt, keine Fremdstoffe). Es folgt die Beschreibung der wichtigsten Schritte:

  • Bestellung der Säcke und Anlieferung
  • Befüllung und Lagerung
  • Terminabsprache, Bereitstellung und Abholung

Sortenreiner und sauberer EPS-Baustellen-Verschnitt kann so zu 100 % recycelt werden.

Die neue Broschüre „Praktiziertes EPS-Dämmstoff-Recycling von Baustellenresten bei WDVS“ steht ab sofort auf www.vdpm.info zum Download oder kann dort als Printfassung bestellt werden.

 

 

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Klimaneutralität für Dämmsysteme, Putz & Mörtel

So lautet der Titel der umfangreichen Roadmap, die der VDPM auf seiner Homepage www.vdpm.info veröffentlicht hat. Der wissenschaftlich fundierte Leitfaden zeigt für die Branche nachvollziehbare und realistische Wege auf, die angestrebten Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Er benennt aber zugleich auch bestehende Abhängigkeiten, auf die Mörtel- und Dämmstoffindustrie keinen direkten Einfluss haben.

Partner für die Erarbeitung der Roadmap war die FutureCamp Climate GmbH (München), ergänzt durch ein Team von Expert*innen aus den Mitgliedsunternehmen des VDPM. Die Roadmap entstand als Reaktion auf die Verschärfung der Klimaschutzvorgaben der Bundesregierung 2021 mit dem Ziel der Treibhausneutralität in Deutschland bis 2045. In einem komplexen Analyse- und Berechnungsverfahren zeigen die Fachleute auf, dass relevante Emissionssenkungen für die beteiligten Industriezweige schon bis 2030 und Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden könnten. Beide Ziele sind aber auch an bestimmte Voraussetzungen gebunden.

Ersatz für fossile Energieträger
Damit die Branche klimaneutral werden kann, müssen laut Roadmap die fossilen Energieträger in den eigenen Werken und bei den Transporten durch kombinierte Maßnahmen konsequent ersetzt werden. Als besonders wesentlich sehen die Wissenschaftler dabei neben dem Einsatz von grünem Strom die Nutzung von Synthesegas und Wärmepumpen an. Außerdem empfehlen sie entsprechende Anpassungen der Rezepturen.

Kostensteigerungen zu erwarten
Zu den wichtigsten Voraussetzungen für das Erreichen der Klimaneutralität zählen die Roadmap-Autoren unter anderem die Verfügbarkeit grüner Energieträger zur stationären und mobilen Nutzung. Für die Branche insgesamt, für Weiterverarbeiter und Endkunden rechnen die Roadmap-Autoren mit erheblichen Kostensteigerungen. Förderinstrumente für die notwendigen Maßnahmen in Produktion und Logistik sind erforderlich, um den Prozess Richtung Klimaneutralität zu forcieren.

Eigene Maßnahmen reichen nicht
Die Dämmsysteme-, Putz- und Mörtelindustrie leistet im eigenen Verantwortungsbereich bereits erhebliche Klimaschutz-Beiträge. Dazu zählen unter anderem die Steigerung der Energieeffizienz, der Einsatz erneuerbarer Energie, die Transportminimierung und die Senkung emissionsintensiver Stoffeinsätze bei den Rezepturen. Komplett in eigener Hand hat die Branche den Weg zur Klimaneutralität nicht. Diese ist laut Roadmap nur erreichbar, wenn Zement-, Kalk- und Chemieindustrie die in ihren eigenen Roadmaps verankerten Maßnahmen zeitnah und konsequent umsetzen. Diese sogenannte Vorkette benötige dazu entsprechende Rahmenbedingungen und professionelle Infrastrukturen.
Für die Mitgliedsunternehmen des VDPM sind die Ziele durch die Roadmap nun klar definiert. Es gilt, im eigenen Verantwortungsbereich die Produktionsverfahren, Rohstoffe und Produkte schrittweise so umzustellen, dass bis spätestens 2045 Klimaneutralität erreicht ist.

Die rund 90-seitige Roadmap „Klimaneutralität für Dämmsysteme, Putz & Mörtel“ steht zum Download auf www.vdpm.info zur Verfügung.

 

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Wissenstransfer und Fachdialog bei den BRANCHENTAGEN 2023

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM), der Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB (BAF) sowie der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV FGB) bieten den Teilnehmenden am 11. und 12. September 2023 in Bamberg kompetente Fachinformationen zu aktuellen Themen rund um Technik, Modernisierung und Nachhaltigkeit.

Die BRANCHENTAGE stehen als Veranstaltung für die enge Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Industrie und Fachhandwerk insbesondere bei technischen Themen. In Bamberg geht es deshalb vor allem um Wissenstransfer und um den direkten fachlichen und persönlichen Austausch.

Auftakt der BRANCHENTAGE sind am Montag, 11.09.2023, Abendessen und Get together im Tagungshotel Residenzschloss Bamberg. Einen Schwerpunkt im Vortragsprogramm am Dienstag bilden Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS). Deren Zusammenwirken mit Wärmepumpen im Bestandsbau und ihr Langzeitverhalten an Gebäudefassaden werden anhand von wissenschaftlichen Studien präsentiert. Weitere Vorträge befassen sich mit Brandschutzdetails im WDVS-Sockelbereich und dem neuen Brandschutzkompendium des VDPM, mit der Aufdopplung und mit WDVS an Dachuntersichten.

Aktuelle Entwicklungen neuer Materialien für Wärmedämmputze, die Beurteilung optischer Mängel und Abweichungen bei ausgeführten Fassaden sowie ein Grundsatzvortrag zur Nachhaltigkeit in Handwerksunternehmen bilden die weiteren Programmpunkte der BRANCHENTAGE 2023.

Am Vorabend und zwischen den Vorträgen bleibt den Teilnehmenden ausreichend Zeit zur Diskussion und zum fachlichen Dialog. Weitere Details und Informationen zur Anmeldung finden sich auf den Webseiten der beteiligten Verbände: www.vdpm.info, www.farbe.de und www.stuckateur.de.

 

 

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Parlamentarisches Frühstück des VDPM zur GEG Novelle

Zum zweiten Mal bat der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) am 11.05.2023 zum Parlamentarischen Frühstück auf das Dach des Reichstages. Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages waren der Einladung zum Austausch gefolgt und es entstand eine lebhafte Diskussion darüber, dass Wärmeschutz und Wärmepumpe zusammengehören.

In seiner Begrüßung skizzierte VDPM-Vorsitzender Christoph Dorn den Abgeordneten die Inhalte der Gemeinschaftsstudie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) „Wärmeschutz und Wärmepumpe – warum beides zusammengehört“. Die Wissenschaftler hatten in ihrer Studie im Auftrag des VDPM zusammengefasst, dass „ein guter Wärmeschutz … unverzichtbar für die Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor ist. Je entschlossener der Wärmebedarf gesenkt wird, desto wahrscheinlicher und einfacher wird die Dekarbonisierung. Gerade in Kombination mit Wärmepumpen bieten gedämmte Gebäude die wesentlichen Vorteile, ohne die die gesamte Zielerreichung aufs Spiel gesetzt wird.“

Der VDPM-Vorsitzende zeigte sich deshalb von der aktuellen Kommunikation der Bundesregierung irritiert, die allein die Wärmepumpe als Mittel auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand sieht – und zwar gänzlich unabhängig vom jeweiligen Gebäudezustand. Christoph Dorn stellte klar, dass der VDPM dies nicht so sieht, sondern die Branche den Gebäudebestand zunächst für den Wechsel auf erneuerbare Energieträger fit machen will. „Nur wenn der Energiebedarf entscheidend gesenkt wird, kann eine Wärmepumpe effizient arbeiten – und nur dann können wir den hohen Strombedarf überhaupt mit erneuerbarer Energie decken,“ so Dorn. „Unserer Meinung nach können wir die Herausforderung nur mit einem Dreiklang aus erneuerbarer Energie, Heizungstechnik und Wärmeschutz meistern. Alle drei Elemente gehören untrennbar zusammen, wenn wir Erfolg haben wollen.“

Dr. Hans-Joachim Riechers, VDPM-Hauptgeschäftsführer, sprach sich im Rahmen der aktuell verhandelten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes dafür aus, den Wärmepumpen-Einbauzwang für einen gewissen Zeitraum auszusetzen, wenn Gebäude für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe nicht geeignet sind. „Die Gebäudeeigentümer sollen – verbunden mit einer Verpflichtung – Zeit bekommen, die Gebäude zunächst mit einer Wärmedämmung zu versehen und damit Niedertemperatur-ready zu machen. Diese „Entzerrung“ hat zusätzlich den Vorteil, dass Zeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien gewonnen wird,“ sagte Dr. Riechers.

Mit der Neuauflage des Parlamentarischen Frühstücks griff der VDPM das derzeit politisch heißeste Eisen der Energiewende im Gebäudesektor auf. Der neue Hauptgeschäftsführer des VDPM, Lars Jope, plädierte: „Der Gesetzgeber hat jetzt noch die Zeit, das Gebäudeenergiegesetz für die Wärmedämmung zu öffnen. Ein Senken des Energieverbrauchs durch Wärmedämmung ist eine Zukunftsinvestition, mit der unabhängig von der Heizung und der Energieart die CO2-Emissionen sofort gesenkt werden können – und zwar auf Dauer!“

 

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Bilder: ©Simone M. Neumann

 

 


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Wechsel in der Hauptgeschäftsführung des VDPM

Seit dem 01.05.2023 ist Lars Jope neuer Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM). Zusammen mit Antje Hannig, Geschäftsführerin Marketing & Technik, bildet er das neue Führungsteam. Lars Jope folgt auf Dr. Hans-Joachim Riechers, der sich Ende August 2023 nach 35 Jahren in den Ruhestand verabschieden wird.

Dr. Riechers hat den Verband 2018 nach Berlin geführt und dort in kürzester Zeit fest etabliert. „Heute ist der VDPM im politischen Berlin eine anerkannte Institution. Trotzdem müssen wir uns jeden Tag neuen Herausforderungen stellen, neue Partner finden, unser Netzwerk ausbauen und dürfen nie nachlassen, unsere Interessen einzubringen – mit Gesprächen, Studien, Veranstaltungen, Fachdialogen und in den Medien“, fasst Dr. Riechers seine Tätigkeit zusammen. „Wir sind als VDPM ein hochmotiviertes, kompetentes Team, das die Arbeit in der Hauptstadt liebt. Und wir haben einen starken Rückhalt durch unsere Mitgliedsunternehmen“, beschreibt Dr. Riechers das Erfolgsrezept. „Wir wissen“, so VDPM-Vorsitzender Christoph Dorn, „dass wir Dr. Riechers viel zu verdanken haben. Sein hohes persönliches Engagement war alles andere als selbstverständlich und auch das Team der Geschäftsstelle hat Herausragendes für unseren Verband geleistet.“

 

Lars Jope übernimmt Hauptgeschäftsführung

Zum Nachfolger von Dr. Riechers wurde Rechtsanwalt Lars Jope (48), MBA, berufen. Er war zuvor in diversen Leitungsfunktionen beim Verband der Messdienstunternehmen ARGE HeiWaKo, beim internationalen Großhandelskonzern METRO AG und bei den Industrieverbänden der Energiewirtschaft VIK in Berlin und IFIEC Europe auf EU-Ebene in Brüssel tätig.

Christoph Dorn: „Wir freuen uns, mit Lars Jope einen exzellent vernetzten Interessenvertreter im politischen Berlin als neuen Hauptgeschäftsführer gewonnen zu haben. Mit seinem branchenübergreifenden Wissen und interdisziplinären Hintergrund aus Recht, Wirtschaft und politischer Kommunikation wird er die professionelle Vertretung der Interessen unserer Mitglieder weiterhin proaktiv ausbauen.“

„Die Bauwirtschaft steht vor einer großen ökologischen Transformation: Themen wie Klimaschutz und Energieeffizienz stehen ebenso im Fokus wie Nachhaltigkeit. Für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Themen braucht es einen engen Austausch innerhalb der Mitgliedschaft und mit den Partnern sowie den intensiven Dialog mit politischen Entscheidungsträgern. Diesen will ich gerne vorantreiben“, erklärt Lars Jope.

 

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Foto: ©VDPM/Simone M. Neumann

 


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Neues Merkblatt „Verarbeitung von Calciumsulfat-Fließestrichen“

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat in Zusammenarbeit mit der Industriegruppe Estrichstoffe im Bundesverband der Gipsindustrie ein neues Merkblatt mit Hinweisen und Richtlinien für die Planung und Ausführung von Calciumsulfat-Fließestrichen veröffentlicht.

Es trägt die Nummer 10 in der Reihe der in Grün gestalteten Schriften, die unter der Marke „Fließestrich – auf gutem Grund“ publiziert werden. Nach einer kurzen Einleitung mit den generellen Vorteilseigenschaften von Calciumsulfat-Fließestrichen beginnen die Erläuterungen zur Verarbeitung mit der Untergrundvorbereitung. Der Abschnitt zur Logistik und Maschinentechnik behandelt mögliche Lieferformen des Estrichs und Anforderungen an die Baustelle. Es folgen Hinweise zur Ermittlung des Höhenniveaus und Überprüfung der Oberflächenebenheit. Ein eigener Abschnitt behandelt die Bestimmung der Mörtelkonsistenz mit Hilfe des Fließmaßes. Andere Methoden zur Bestimmung der Mörtelkonsistenz sind nicht zulässig. Der eigentliche Einbau wird in Schritten geschildert, ergänzt durch entsprechende Temperatur-Empfehlungen zur Verarbeitung innen und außen. Den Abschluss bilden die wichtigsten Angaben zur Lüftung und Trocknung der Calciumsulfat-Fließestrichfläche.

Das neue Merkblatt 10 steht ab sofort zum Gratis-Download auf www.pro-fliessestrich.de oder www.vdpm.info, hier kann auch eine Printversion bestellt werden.

Auf den Websites finden sich ebenfalls die weiteren Merkblätter der Reihe, die alle im letzten Quartal 2022 aktualisiert und teilweise neu bebildert wurden. Alle Merkblätter sind anerkannt vom Arbeitskreis Praxisgerechte Regelwerke im Fußbodenbau des ZDB und finden sich auch auf der gemeinsamen Internetseite www.merkblattsammlung-fussbodenbau.de.

Die grüne Schriftenreihe umfasst in erster Linie Hinweise zu Calciumsulfat-Fließestrichen:

  • Merkblatt CAF – Grundlagen, Eigenschaften & Anwendungen
  • Merkblatt CAF – Hinweise für die Planung
  • Merkblatt CAF – Die Rohstoffe
  • Merkblatt 1 CAF in Feuchträumen
  • Merkblatt 2 Trocknung von CAF
  • Merkblatt 3 CAF auf Fußbodenheizung
  • Merkblatt 4 Beurteilung und Behandlung der Oberflächen von CAF
  • Merkblatt 5 Fugen in CAF
  • Merkblatt 7 CAF für Sanierung, Renovierung & Modernisierung
  • Merkblatt 8 Leichtausgleichmörtel unter Fließestrichen
  • Merkblatt 9 CAF als Untergrund für großformatige Fliesen + Platten
  • Merkblatt 10 Verarbeitung von CAF

 

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Absatzrückgänge in 2022 – positive Perspektive für 2023

Anlässlich seiner Mitgliederversammlung am 21. April 2023 in Augsburg hat der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) die von der B+L Marktdaten GmbH (Bonn) ermittelte Branchenstatistik für Trockenmörtel und Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) präsentiert. Beide Bereiche konnten 2022 den Aufwärtstrend der Jahre zuvor nicht fortsetzen. Für 2023 sind die Aussichten zumindest im Bereich Modernisierung wieder optimistischer.

Die Absätze von Trockenmörtel sanken 2022 um -1,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Rohstoffengpässe und damit einhergehende Preissteigerungen in vielen Bereichen sowie Folgen des Ukrainekriegs und Inflation führten zu einem unsicheren Marktumfeld. Damit geht eine mehrjährige Wachstumsphase zu Ende: Im Jahr 2020 konnten die Absätze mit +4,5 % zum Vorjahr noch deutlich gesteigert werden, gefolgt von +0,6 % im Jahr 2021. Durch den nun eintretenden Rückgang im Jahr 2022 schließt der Gesamtmarkt für Trockenmörtel im Jahr 2022 mit einem Jahresabsatz von 8,45 Mio. Tonnen.

Im Vergleich zu den Vorjahren haben sich Neubau und Modernisierung 2022 ähnlich entwickelt. Der Neubau zeigte in manchen Bereichen ein Wachstum, da viele Projekte aus den Vorjahren durch Verzögerungen auf den Baustellen noch fertiggestellt wurden. Produkte für den Innen- und Außenbereich (Putze, Estrich- und Mauermörtel) entwickelten sich tendenziell ähnlich mit leichten Rückgängen. Im Bereich der Fliesenchemie (Fliesenkleber, Fugenmörtel, Ausgleichsmassen) und der GaLa-Produkte hingegen kam es zu stärkeren Rückgängen. Dies lässt sich damit erklären, dass die Renovierung von Böden durch das unsichere ökonomische Umfeld häufiger zurückgestellt oder nicht ausgeführt wurde.

Bei Wärmedämm Verbundsystemen (WVDS) zeigte sich 2022 ein leichter Rückgang von -0,8 %. Viele Projekte wurden wegen der Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten verschoben, prinzipiell aber ist die Nachfrage stabil und wird vor dem Hintergrund der Energiekrise ab Mitte 2023 wieder stärker wachsen.

 

Ausblick für 2023

Die Baukonjunktur wird sich nach den aktuellen Prognosen der B+L in diesem Jahr rückläufig entwickeln. Besonders im Einfamilienhausbau, aber zum Teil auch im Nichtwohnbau, erwartet die B+L zurückgehende Fertigstellungen und Investitionen. Vor allem der Neubau ist von der negativen Entwicklung betroffen, wohingegen die Modernisierung, getrieben durch wachsende Nachfrage im Bereich der Energieeffizienz, stabilisierend wirkt. Für den Gesamtmarkt Trockenmörtel 2023 gehen VDPM und B+L aktuell von einem Absatzrückgang von -5,4 % im Vergleich zum Vorjahr aus.

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Herausforderung Klimaschutz – VDPM bleibt am Ball

Zur Jahrestagung und Mitgliederversammlung des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) am 20. und 21. April 2023 in Augsburg konnten Vorstandsvorsitzender Christoph Dorn und Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers über 140 Teilnehmende begrüßen. Sie erlebten eine Tagung, die wesentlich geprägt wurde durch die Themen Klimaschutz und Energieeffizienz.

Nachdem die letzte Vorstandswahl 2021 coronabedingt online stattfinden musste, konnte diesmal wieder persönlich im Plenum abgestimmt werden. Das Führungsgremium des VDPM wurde einstimmig im Amt bestätigt: Christoph Dorn (Knauf Gips KG) als Vorsitzender, Dr. Markus Pfeuffer (Heidelberger Beton GmbH) und Heiner Röhr (Sto SE & Co. KGaA) als stellvertretende Vorsitzende. Wiedergewählt wurden zudem Matthias Brox (DAW SE), Karl Minichmair (HASIT Trockenmörtel GmbH), Thomas Mothes (maxit Baustoffwerke GmbH), Christian Poprawa (Saint-Gobain Weber GmbH), Peter Sarantis (Baumit GmbH), Jens Schmidt (EJOT SE & Co. KG), Thomas Utermöller (Sakret Trockenbaustoffe Sachsen) und Olaf Wolf (Sievert Baustoffe SE & Co. KG).

 

Vertiefte Zusammenarbeit mit dem Fachhandwerk

Die traditionell enge Verbindung zwischen VDPM, Malern und Stuckateuren wurde deutlich in den Grußworten von Oliver Heib, Vorsitzender des Bundesverbandes Ausbau und Fassade, und Guido Müller, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz. Beide favorisieren eine Intensivierung der Zusammenarbeit, um Schnittstellen zu identifizieren, Doppelarbeit zu vermeiden, Strategien zu entwickeln und Interessen zu bündeln, beispielsweise im Bereich des Datenmanagements sowie der Aus- und Fortbildung.

Christoph Dorn zeigte sich in seinem Eingangsstatement optimistisch, was die langfristigen Marktchancen betrifft. Enttäuschend sei hingegen die Performance des Bauministeriums: „Die ganze Branche hatte sich wieder ein eigenes Ministerium gewünscht, mit den Leistungen und Ergebnissen dort können wir aber nicht zufrieden sein.“ Umso mehr sei es notwendig, gemeinsam den Einbruch bei den Baugenehmigungen durch eine verstärkte energetische Modernisierungstätigkeit zu kompensieren. Insbesondere gelte es, die Rolle der Wärmedämmung als Türöffner für erneuerbare Energie im Gebäudebestand in der öffentlichen und politischen Diskussion weiter zu verankern und im Markt umzusetzen.

 

Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität

Mit der neuen Roadmap „Klimaneutralität für Dämmsysteme, Putz und Mörtel“ präsentierte der VDPM einen wissenschaftlich fundierten Leitfaden, der für die Branche nachvollziehbare und realistische Wege aufzeigt, die angestrebten Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Partner für die Erarbeitung der 90seitigen Roadmap war die FutureCamp Climate GmbH (München). Geschäftsführer Dr. Roland Geres, sein Team und ein mit VDPM-Expert*innen besetzter Begleitkreis legten das Hauptaugenmerk der Studie auf mögliche Emissionsminderungen in den Produktionsstätten der Branche und auf die Rezepturen der Produkte, um konkrete CO2-Senkungspotentiale zu ermitteln. Die Studie zeigt, dass relevante Emissionssenkungen schon bis 2030 und Klimaneutralität bis 2045 für die beteiligten Industriezweige erreichbar sind. Zu einem nicht unerheblichen Teil ist die Branche dabei auf die Entwicklungen der Vorlieferanten angewiesen

Wie viel sich im vorgelagerten Rohstoffbereich in diesem Zusammenhang bereits getan hat, skizzierten im Anschluss Prof. Dr. Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ), und Dr. Klaus Ries (BASF Global Business Management Styrenic Foams).

 

Umfangreiche Bilanz der Verbandsaktivitäten

Der VDPM agiert in der Fachöffentlichkeit, aber auch im politischen Umfeld der Hauptstadt proaktiv, um die angestrebte Wärmewende im Gebäudebereich inhaltlich nicht nur der Heizungsseite zu überlassen. Maßstäbe gesetzt hat hierzu die Studie über den untrennbaren Zusammenhang von Wärmeschutz und Wärmepumpeneinsatz, die Peter Mellwig (ifeu, Heidelberg) und Prof. Dr. Andreas Holm (FIW, München) vorstellten (s. dazu Pressemitteilung auf www.vdpm.info).

Einen Überblick über die seit April 2022 geleistete Arbeit im VDPM erhielten die Teilnehmenden von Dr. Hans-Joachim Riechers, Matthias Brox und Christian Poprawa. Die Überarbeitungen bei der grünen Merkblattreihe zu Fließestrichen, den „Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton“, beim WDVS-Planungsatlas und beim Brandschutzkompendium bilden dabei einen Schwerpunkt. Der Relaunch des erfolgreichen Architektenportals „#putzpoesie“ steht unmittelbar bevor, ebenso eine Dokumentation über den jüngst erfolgten Großbrandversuch bei der MFPA Leipzig. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IBP in Holzkirchen erarbeitet der VDPM aktuell eine Roadmap „Recycling Readiness 2030-2045“, die den Weg zur Kreislaufwirtschaft der Branche aufzeigen und bis Jahresende vorliegen soll. Bereits fertiggestellt wurde der jüngste Sachstandsbericht des Fraunhofer IBP zur Langzeitbewährung von Wärmedämm-Verbundsystemen. Gezeigt hat sich, dass über den Beobachtungszeitraum von nunmehr 50 Jahren  die Systeme nach wie vor ihre volle Funktionsfähigkeit haben.

 

Wie viel Gesundheit ist gesund?

Einen ebenso unterhaltsamen wie erkenntnisreichen Abschlussvortrag lieferte Dr. Heinz-Wilhelm Esser, im TV unter dem Namen „Doc Esser“ bekannt. Er analysierte die drei Säulen menschlichen Wohlbefindens – Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit -, kombinierte medizinische Hintergrundinfos mit Verhaltenstipps und erklärte, wie viel Gesundheit eigentlich gesund ist…

Die nächste Jahrestagung und Mitgliederversammlung des VDPM ist für den 18. und 19. April 2024 in Berlin geplant.

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Die Bildbeschreibungen entnehmen Sie bitte dem Pressetext-Dokument.

 


Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.

Save the date: BRANCHENTAGE 2023 in Bamberg

Am 11. und 12. September 2023 starten in Bamberg wieder die BRANCHENTAGE. Veranstalter sind der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM), der Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB (BAF) sowie der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV FGB).

Die BRANCHENTAGE beginnen am Montag, 11.09.2023, mit einem Abendessen und Get together im Tagungshotel Residenzschloss Bamberg. Das Programm am 12.09.2023 umfasst unter anderem Vorträge und Diskussionen zu den Themen Wärmeschutz und Wärmepumpe, Nachhaltigkeit in Handwerksunternehmen, Langzeitbewährung und Aufdopplung bei Wärmedämm-Verbundsystemen. Präsentiert werden außerdem das neue Brandschutzkompendium des VDPM sowie neue Entwicklungen bei Wärmedämmputzen.

Weitere Details zu Programm und Anmeldung werden rechtzeitig veröffentlicht.

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Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.