Die Klimarealität hat begonnen! Fachdialog “Niedertemperatur-ready 2021”

70 Teilnehmer folgten der Einladung des VDPM am 28. Oktober zu einer Webkonferenz über den Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand. In Kurzvorträgen erläuterten Vertreter unterschiedlicher Interessenverbände, aus Wohnungswirtschaft, Industrie und Wissenschaft ihre Positionen zum Thema “Niedertemperatur-Readiness”. 

Bis 2045 will die Bundesregierung für Deutschland einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand realisieren. Die Stellschrauben sind die Senkung des Verbrauchs sowie die Umstellung von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbarer Energie. Damit dieser Wechsel gelingt, müssen Gebäude “Niedertemperatur-ready” gemacht werden. Hinter dem etwas sperrigen Begriff steckt ein neuer Standard – die Eintrittsschwelle, um den Umstieg auf erneuerbare Energieträger überhaupt zu ermöglichen. Die Botschaft lautet: Energieeffizienz und erneuerbare Energie zusammen denken, anstatt sie in Konkurrenz zueinander zu stellen.

Zusammenspiel von Maßnahmen

Der VDPM treibt diesen Standard gemeinsam mit Partnern wie dem ifeu-Institut voran, das mit der aktuellen Studie “Energieeffizienz als Türöffner für erneuerbare Energien im Gebäudebereich” eine Basis geschaffen hat. Die Heizwasser-Vorlauftemperatur spielt hierbei eine zentrale Rolle. Sie sollte an den kältesten Tagen des Jahres maximal 55 °C betragen, im Normalbetrieb aber sehr deutlich darunter liegen. Um die Absenkung zu erreichen, ist ein Zusammenspiel unterschiedlicher Maßnahmen erforderlich: Wärmedämmung der Außenwände gehört ebenso dazu wie optimierte Auslegung der Heizung. VDPM-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers erklärt: “Um es klar zu sagen: Ohne eine ausreichende Energieeffizienz ist der Umstieg auf erneuerbare Energie im Gebäudesektor nicht machbar und für den Einzelnen auch nicht bezahlbar.” Der Vorteil des neuen Ansatzes für die Wohneigentümer sei die Einfachheit und Klarheit sowie eine flexible Wahl der Maßnahmen. “Mit der Niedertemperatur-Readiness machen wir einen konkreten Vorschlag und lassen dem Immobilienbesitzer gleichzeitig den notwendigen Freiraum, seine individuelle Lösung zu finden. Von der Politik erwarten wir, dass sie diesen Vorschlag nun aufgreift und ihn im Gebäudeenergiegesetz sowie bei der Förderung berücksichtigt.”

Stillstand im Gebäudesektor

Trotz unterschiedlicher Interessenschwerpunkte der Referenten herrscht Konsens über die Notwendigkeit, gemeinsam die Wende zum klimaneutralen Gebäudebestand anzugehen. Zu den am Fachdialog beteiligten Experten gehören Dr. Martin Pehnt vom ifeu-Institut, Dr. Ingrid Vogler vom GdW, Dr. Martin Sabel vom Bundesverband Wärmepumpe, Dr. Marek Miara vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Barbara Metz als stv. Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe sowie Dr. Eva Maria Kasparek als Vertreterin des Bauministeriums.

Die Sicht der Bestandshalter erläutert Dr. Ingrid Vogler und betont zum Punkt Energieeffizienz: “Wir müssen mit der Vorlauftemperatur runter.” Erneuerbare Energien sollten ihrer Ansicht nach bei allen der in Frage kommenden Maßnahmen an erster Stelle stehen. Klar sei aber auch, dass dies nur funktioniere, wenn die Gebäude darauf vorbereitet seien. Die Realität sieht allerdings anders aus, da nach Erfahrung von Dr. Martin Sabel derzeit Gas nach wie vor klar dominiert. Wärmepumpen seien im Neubau vorzufinden, im Bestand jedoch als Alternative noch nicht angekommen. “Das ist das Riesen-To-Do für uns, an den Bestand ranzugehen”, sagt Sabel. Das Fraunhofer-Institut hat bereits an Fallbeispielen untersucht, wie sich Wärmepumpen in Altbauten einsetzen lassen. Dr. Marek Miara: “Die Fragestellung lautete für uns: Ist es möglich und ist es sinnvoll?” Bei den meisten Objekten war das Fazit positiv.

Niedertemperatur-ready als Türöffner für erneuerbare Wärme

Barbara Metz konstatiert im Hinblick auf die Energiewende einen “Stillstand im Gebäudesektor”. Der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch sei zu niedrig, um die Klimaziele zu erreichen. Der Schlüssel liege im Bestand, während die Fördergelder zum überwiegenden Teil in den Neubau gingen. Das sieht auch Dr. Eva Maria Kasparek so. Es müsse mehr getan werden, um mit Hilfe einer energieeffizienten Gebäudehülle auch im Bestand die Grundlage für eine Versorgung mit erneuerbarer Energie zu schaffen. In der kommenden Legislaturperiode kämen das Gebäudeenergiegesetz und die Fördersystematik wieder auf den Prüfstand. Die Niedertemperatur-Readiness werde dabei ein Thema sein. Alle Beteiligten begrüßten den Impuls, der vom Konzept ausgehe. “Der Vorschlag liegt nun auf dem Tisch. Lassen Sie uns gemeinsam die Gebäude ‘Fit für Erneuerbare’ machen”, fasst Dr. Hans-Joachim Riechers zusammen. Es sei höchste Zeit, nicht ständig neue Ideologien zu entwerfen, sondern endlich in der “Klimarealität” anzukommen.

 

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Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.

Estrichproduktion leicht rückläufig

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat zusammen mit der B+L Marktdaten GmbH die Jahresstatistik für Estrichprodukte vorgelegt. Nach zwölf Jahren kontinuierlicher Aufwärtsentwicklung bei der Estrichproduktion wird in diesem Jahr erstmals wieder mit einem leichten Rückgang gerechnet.

Gab es 2020 noch ein klares Plus von 6,8% gegenüber dem Vorjahr, ist die Produktionsmenge für das laufende Jahr rückläufig. Die B+L Marktdaten GmbH prognostiziert beim Estrichmarkt für dieses Jahr eine Gesamtmenge von 3,65 Millionen m³ nach 3,70 Millionen m³ im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von 1,4 %.

Die Marktforscher von B+L führen das im Wesentlichen auf den nachlassenden Wirtschaftsbau mit seinen großen Flächen zurück, für die häufig Fließestriche zum Einsatz kamen. In der Gesamtstatistik hat vor diesem Hintergrund der Baustellenestrich etwas weniger Anteile verloren als der moderne Fließestrich.

Die Verschiebungen bei den Marktanteilen der einzelnen Estrichtypen sind nach wie vor gering. Leicht zulegen kann konventioneller Baustellen-Zementestrich von 1,53 Mio. m³ auf 1,55 Mio. m³. Damit erhöht sich dessen Marktanteil von 41,4% (2020) auf 42,5%.

Calciumsulfat-Fließestrich liegt nach wie vor an zweiter Stelle mit einer Produktionsmenge von 0,98 m³ (2020: 1,02 Mio. m³), das entspricht einem Marktanteil von 26,9% (2020: 27,7%).

An dritter Stelle findet sich wie im Vorjahr konventioneller Calciumsulfatestrich mit 0,34 Mio. m³, das ist ein Marktanteil von 9,2% (2020: 9,4%).

Es folgt Zementestrich (Sackware) mit 0,35 Mio. m³, diese Produktionsmenge liegt genauso hoch wie 2020, der Marktanteil dieses Estrichtyps fällt geringfügig von 9,6% auf 9,5%. Zementfließestrich kommt dieses Jahr auf 0,065 Mio. m³ und 1,8% Marktanteil (wie 2020).

Die sonstigen Estriche liegen bei 0,37 Mio. m³ Produktionsmenge und einem Marktanteil von 10,2%.

 

(Quelle Grafiken: VDPM)

 

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Land Berlin übernimmt Vorreiterrolle bei ressourcenschonenden Bauweisen

1. Fachdialog „Re-Use und Recycling von Dämmstoffen bei Gebäuden“: Die Klimaschutz- und Ressourcenschutzwende muss auch im Bausektor aktiv angegangen werden.

Schwindende Rohstoffe, knapper werdende Deponieräume sowie ambitionierte Klimaschutzziele machen es unerlässlich, den hohen Ressourceneinsatz im Bauwesen neu zu überdenken. Re-Use- und Recyclingmaßnahmen von Dämmstoffen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Um Impulse für eine zirkuläre Bauweise in ganz Deutschland zu sammeln, veranstalteten die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. (GD Holz) sowie der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) am 6. Oktober 2021 ihren ersten gemeinsamen Fachdialog „Re-Use und Recycling von Dämmstoffen bei Gebäuden“ als Online-Konferenz mit rund 300 angemeldeten Teilnehmenden.

Der Staatssekretär der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin (SenUVK), Stefan Tidow, betonte in seinem Grußwort die große Relevanz von Re-Use- und Recyclingmaßnahmen bei Dämmstoffen. Jedes Jahr fallen 200.000 Tonnen an Dämmstoffen in Deutschland an, die in der Regel einfach entsorgt werden. Hier forderte er kreative Ideen und Initiativen von allen Baubeteiligten, um den Einsatz von re-use- und recyclingfähigen Dämmstoffen im Bauwesen zu erhöhen. „Um auch in Zukunft ökologisch und ökonomisch sinnvoll bauen zu können, muss die Bauwirtschaft ihre Prozesse auf eine zirkuläre Wertschöpfung umstellen — und zwar von der Planung über die Erstellung, den Betrieb bis zum Rückbau sowie eine umfassende lebenszyklusbegleitende Dokumentation. Andernfalls sind Klimaschutz, Kostenverträglichkeit und Ressourcenschutz auf Dauer nicht miteinander zu vereinen“, so Tidow. Das Land Berlin will dabei konsequent mit gutem Beispiel bei öffentlichen Bauvorhaben vorangehen. Neben dem im Juni 2021 verabschiedeten Abfallwirtschaftskonzept für 2030 unter dem Leitbild Zero Waste wird in Zukunft auch ein umfassendes Recyclingkonzept für Berliner Neubauvorhaben verlangt. Darüber hinaus plant das Land Berlin in seiner Berliner Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt, auch den Einsatz von Dämmstoffen bei öffentlichen Bauvorhaben ab 2024 verbindlich zu regeln: So sollen nur noch wiederverwendbare und recyclingfähige Dämmstoffe mit einem ambitionierten Recyclat-Anteil eingesetzt werden. Somit würden nicht recyclingfähige Materialien ab 2024 nicht mehr eingesetzt werden können. Zusätzlich plant die Senatsverwaltung einen Baumarkt für gebrauchte Baumaterialien, welcher in Form eines Pilotprojektes im nächsten Jahr umgesetzt werden soll.

Wachsende Relevanz einer Kreislaufwirtschaft von Dämmstoffen

Als ersten Referenten begrüßte Moderatorin Dr. Katharina Gamillscheg (stellvertretende Geschäftsführerin des GD Holz) auf dem von der Architektenkammer Berlin als Weiterbildungsveranstaltung anerkannten Fachdialog Corvin Veith vom ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH. Ausgehend vom Status Quo erläuterte Corvin Veith die unterschiedlichen Entsorgungsmöglichkeiten von Mineralwolle, EPS und Holzfaserplatten. Dabei ging er explizit auf den unterschiedlich hohen CO2 Verbrauch beim Entsorgen ein. Im Ergebnis kam er dazu, dass die genaue Höhe der CO2 Einsparung beim Recycling vom jeweiligen Dämmstoff abhänge; die Wiederverwertung (Re-Use) aber in allen Fällen besser sei.

„In Zukunft entscheiden die Materialien darüber, was wir entwerfen und planen.“

Die wachsende Bedeutung der Kreislaufwirtschaft bei der Planung bis zur Umsetzung von Bauvorhaben wurde auch im Vortrag von M.A. Arch. Eva-Maria Friedel, Architektin und Expertin für nachhaltiges Bauen bei weberbrunner berlin Gesellschaft von Architekten mbH, deutlich. Sie verwies ausgehend von einem Vergleich der Treibhausgasemissionen von Baumaterialien auf die zwei Optionen der Kreislauffähigkeit. Entweder müssten die Materialien zu 100 % biologisch abbaubar oder sortenrein trennbar sein, sodass sie zu 100 % wiederverwendbar oder recyclebar seien.

Kreislaufwirtschaft leistet einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz

Auf die Darstellung einer allgemeinen Kreislaufwirtschaft bezog sich auch der Vortrag von Dipl.-Ing. Sandra Giern, Leiterin der Abteilung für Abfallbehandlung, Logistik und Sonderabfall beim Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. und Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Recycling Baustoffe.

Sie zeichnete auf, wie eine nachhaltige Abfallwirtschaft durch geschlossene Kreisläufe und verstärkte Rezyklatmärkte bis 2050 erreicht werden könne. Auch eine nachhaltige ökologische Beschaffung mit Recyclinglabel nähme dabei eine zentrale Rolle ein. Abschließend empfahl sie die Festlegung von Rezyklateinsatzquoten und materialspezifische Recyclingquoten für Dämmstoffe aus dem Rückbau.

Kreislaufgerechter Einsatz von Dämmstoffen

Nach einer ersten Diskussionsrunde widmeten sich sechs weitere Vorträge der Relevanz sowie den Fortschritten der Kreislaufwirtschaft von Dämmstoffen. Mitveranstalter und Moderator des zweiten Blocks Dr. Hans-Joachim Riechers, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V., erläuterte zu Beginn die Notwendigkeit sowie praktische Relevanz von recycelten Dämmstoffen.

Rainer Blum als Vertreter des Verbandes Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen e.V. eröffnete die Darstellung mit einer Präsentation zum Re-Use und Recycling von Holzfaserdämmstoffen. Dabei verwies er darauf, dass Holz grundsätzlich als natürliche Ressource neben der energetischen Verwertung einen Materialkreislauf ermögliche. Der Rückbau sei aber frühzeitig in den Planungsprozess einzubeziehen und der Aufbau regionaler Rückbauzentren erforderlich, um auch kurze Wege zu ermöglichen.

Serena Klein, Sprecherin der Geschäftsführung, und Ulrich Meier, Geschäftsführer Technik vom Industrieverband Hartschaum e.V., legten dar, dass bereits heute dank modernster Technik ein 100%iges Recycling von EPS-Dämmabfällen mithilfe eines physikalischen Recycling-Prozesses möglich sei. Grundlage hierfür sei die „CreaSolv“-Technologie, mit der ein neuer, qualitativ hochwertiger Polystyrol-Rohstoff (Loop PS) entstehe. Dabei werde der früher verwendete Zusatzstoff HBCD sicher zerstört und wertvolles Brom für neue, umweltfreundliche Flammschutzmittel zurückgewonnen. Der Bereich Re-Use von EPS sei hingegen noch in der Entwicklung.

Dr. Thomas Tenzler, Geschäftsführer vom Fachverband Mineralwolleindustrie e.V., präsentierte in seinem Vortrag die Vorteile von Mineralwolle, vor allem der Stein- und Glaswolle. In der Glaswolleproduktion werde mit bis zu 80 % Altglas bereits heute ein hoher Recyclinganteil erreicht. Insgesamt sei festzustellen, dass mit existierenden Verfahren und Rücknahmesystemen bereits einige tausend Tonnen Mineralwolleabfälle pro Jahr recycelt würden.

Für den Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V. stellte Geschäftsführer Tobias Schellenberger die Re-Use- und Recyclingfähigkeiten von Polyurethan Dämmstoffen vor. Auch er betonte, dass Re-Use und Recycling beim Planen beginne. Bei Modernisierungsmaßnahmen solle immer geprüft werden, ob vorhandene Dämmstoffe im Gebäude belassen und durch zusätzliche Dämmschichten ertüchtigt werden könnten. Rückbaubaren Dämmsystemen sei der Vorzug einzuräumen. Beim Recycling sei es heute schon möglich, nicht recyclingfähige PET-Verpackungen zur Herstellung von Polyurethan Hartschaum zu nutzen. Aus sortenreinen Abfällen von Polyurethan Hartschäumen entstehen bereits heute gänzlich neue vielfältig einsetzbare Funktionswerkstoffe.

Norbert Buddendick, Geschäftsführer bei Fachvereinigung Extruderschaum e.V., ergänzte, dass der Dämmstoff XPS sich seit 2015 durch seine Recyclingfähigkeit auszeichne. Eine konsequente Weiterentwicklung des Produktes ermögliche die Weiternutzung und ein Direktrecycling. Zwar noch in kleinen Mengen, aber der weitere Weg sei vorgezeichnet.

Abschließend referierte Dr. Sebastian Dantz vom Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. über die Rückbaumöglichkeiten von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS). Auch er betonte, dass für die notwendige Ressourcenschonung das Ausnutzen der Langlebigkeit der Dämmsysteme erforderlich sei. Die stoffliche Wiederverwendung aller einzelnen WDVS-Komponenten sei nach einem genauen, wenn auch aufwendigen Trennprozess möglich. Hierfür seien noch weitere Optimierungen in den Rückbauverfahren und der Trenntechnologie erforderlich.

Die Veranstaltung endete mit einem klaren Bekenntnis aller Beteiligten zu mehr Kreislaufwirtschaft innerhalb des Bausektors. Die verschiedenen Initiativen des Landes Berlins, nur noch wiederverwendbare und recycelbare Dämmstoffe einzusetzen, wurden allgemein begrüßt.

Dieser Fachdialog bildete den Anfang für weitere interessante Formate und Diskussionsrunden zum Thema Re-Use und Recycling von Dämmstoffen und soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

 

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Foto: ©Mauricio Jordan – stock.adobe.com

 


Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.

Zementfließestrich richtig verarbeiten

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat im August 2021 das Merkblatt „Zementfließestrich: Hinweise für die Planung und Ausführung“ neu aufgelegt. Überarbeitet wurde es von der gleichnamigen Projektgruppe.

Zementfließestriche bieten aufgrund ihrer leichten Verarbeitbarkeit, hohen Tragfähigkeiten und universellen Einsatzmöglichkeiten viele Vorteile. An die Herstellung, Planung und Verarbeitung werden allerdings besondere Anforderungen gestellt. Das neu überarbeitete Merkblatt vom VDPM fasst die wichtigsten Informationen zusammen und gibt praktische Hinweise, was bei diesem Baumaterial zu beachten ist. Thematisiert werden Fließestriche, deren Bindemittelbasis ausschließlich Zement darstellt, ohne Berücksichtigung von konventionellen Zementestrichen.

Nach allgemeinen Grundlagen im ersten Abschnitt geht es in Kapitel 2, Planung, um die unterschiedlichen Estrichkonstruktionen und Einsatzbereiche, die in DIN 18560 geregelten Nenndicken und Estrichfugen sowie die dazugehörigen Regeln und Normen. So sind etwa Fugen bei beheizten Estrichen anders zu planen als bei unbeheizten.

Da jeder Baustoff nur so gut ist wie seine Verarbeitung, haben die Experten auf diesen Part besonderen Wert gelegt. Ausführlich erläutert werden daher in Kapitel 3 vorbereitende Maßnahmen, der Einbau und die Nachbehandlung. Weil sich Zementfließestrich von konventionellem Zementestrich in seinem über die gesamte Höhe gleichmäßig dichten Gefüge unterscheidet, gestaltet sich auch der Trocknungsverlauf anders. Die Broschüre informiert darüber, was in punkto Trocknung und Belegreife zu beachten ist, um Schäden zu vermeiden.

Eine ganz spezielle Planung und Ausführung benötigen Heizestriche und als (farbige) Sichtestriche ausgebildete Varianten, wie sie beispielsweise derzeit für Fußbodenoberflächen im Trend sind. Sie werden jeweils in einem eigenen Kapitel im Merkblatt berücksichtigt. Schaubilder, Tabellen und Fotos mit Anwendungsbeispielen veranschaulichen die einzelnen Aspekte. Ergänzende Literaturhinweise, Normen und Richtlinien runden das Merkblatt ab.

Das Merkblatt „Zementfließestrich: Hinweise für die Planung und Ausführung“ steht ab sofort unter www.vdpm.info zum kostenlosen Download bereit und kann als Printausgabe unter info@vdpm.info bestellt werden.

 

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Maler-Präsident Guido Müller besucht VDPM

Lange war der Besuch schon geplant, jetzt konnte er endlich stattfinden. Der Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bauten­schutz, Guido Müller, war beim Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) in Berlin zu Gast. Begleitet wurde er vom Haupt­geschäfts­führer des Verbandes, Mathias Bucksteeg.

Dr. Hans-Joachim Riechers, Hauptgeschäftsführer des VDPM, freute sich über den Besuch, denn: „Die Nähe zum Handwerk und dessen Verbänden ist seit jeher ein Markenzeichen des VDPM. Die Maler sind für uns ganz wichtige Partner“, so Dr. Riechers. Antje Hannig, beim VDPM als Geschäftsführerin für Marketing und Technik zuständig, konnte dies mit konkreten Beispielen untermauern. „Wir haben gerade erst gemeinsam das schwierige Thema von Algen und Pilzen auf Fassaden gelöst. Zum ersten Mal gibt es für Planer, Sachverständige und Endkunden einheitliche und juristisch hieb- und stichfeste Aussagen.“ Die gemeinsamen Branchentage am 23. und 24. November 2022 wurden ebenfalls besprochen. „Die Branchentage bringen den Dreiklang Maler – Stuckateure – Hersteller sehr deutlich zum Ausdruck.“

Beide Seiten, der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz und der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel, zeigten sich mit der Zusammenarbeit zufrieden. „Gerade hier in Berlin ist es wichtig, dass wir Allianzen bilden und mit einer Stimme sprechen“, weiß Mathias Bucksteeg, der über eine langjährige Praxis im politischen Umfeld verfügt. Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Zusammenarbeit auf diesem hohen Niveau weitergeführt wird. „Wir haben in der Vergangenheit gesehen, wieviel wir gemeinsam erreichen können. Mit vereinten Kräften werden wir auch die Zukunft meistern“, fasst Präsident und Malermeister Guido Müller das Gespräch zusammen.

Foto: © BV Farbe Gestaltung Bautenschutz – Bettina Koch

 

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Energetische Modernisierung: Förderung greift!

Das Bundeswirtschaftsministerium hat gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat einen „Kassensturz“ zum Klimaschutz im Gebäudesektor vorgelegt. Zwar wurden die Klimaziele 2020 für den Gebäudesektor um knapp 2% verfehlt – trotzdem fällt das Fazit positiv aus.

Die stark verbesserten Förderbedingungen zeigen Wirkung. Insgesamt hat es noch nie ein so großes und erfolgreiches Gebäudemodernisierungsprogramm gegeben wie das aktuelle Förderprogramm, die „Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG)“ – 6,1 Mrd. Euro bewilligte Mittel allein im ersten Halbjahr 2021 sind ein noch nie dagewesener Rekord. Darin ist die Inanspruchnahme der seit 2020 bestehenden steuerlichen Förderung noch nicht einmal berücksichtigt. Geht es nach dem Vorschlag der Ministerien, so sollen im laufenden Jahr 2021 weitere 5,8 Mrd. Euro an Fördermitteln hinzukommen.

Positives Umfeld nutzen

Wird mit den Fördermitteln die erhoffte Wirkung erzielt? „Unsere Mitgliedsunternehmen bestätigen, dass die staatlichen Förderprogramme greifen“, sagt dazu der Haupt­geschäftsführer des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM), Dr. Hans-Joachim Riechers. Die energetische Modernisierung von Bestandsgebäuden zieht deutlich an. Dies, so schätzt der Verband die Situation ein, liege auch daran, dass wieder ein positives Umfeld für die energetische Modernisierung von Gebäuden entstanden ist und Immobilienbesitzer zunehmend die Notwendigkeit erkennen. „Deshalb verstehen wir nicht, dass jetzt schon wieder nach Ordnungsrecht, „Sanierungszwang“ und staatlichen Eingriffen in die Eigentumsverhältnisse von Immobilienbesitzern gerufen wird. Wir sollten das derzeitige positive Klima nicht durch eine Politik der Gängelung, Bevormundung und Verbote wieder gefährden“, mahnt Dr. Riechers.

Energetisch modernisieren, dann Heiztechnik umstellen

Auch für die Zukunft seien die Aussichten für die Erreichung der Klimaziele im Gebäude­bereich gut. Der VDPM hat dazu gemeinsam mit dem ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg ein Konzept vorgelegt. „Klar ist, dass der Gebäudebereich bis 2045 klimaneutral werden muss. Das geht nur, wenn fossile Energieträger wie Gas und Öl durch erneuerbare Energien ersetzt werden“, erläutert Dr. Riechers. Dafür müssen die Gebäude jedoch vorbereitet werden. Sie müssen „Nieder­temperatur-ready“ sein, sonst mache der Einsatz von z.B. Wärmepumpen keinen Sinn. Nach der Definition des ifeu-Instituts bedeutet „Niedertemperatur-ready“, dass ein Gebäude energetisch so modernisiert werden muss, dass die Heizung mit möglichst geringen Vorlauftemperaturen auskommt. Ist diese Voraussetzung erfüllt – in der Regel ist dazu eine Wärmedämmung der Außenwände erforderlich – kann die Heizung, z.B. durch den Einbau einer Wärmepumpe, auf erneuerbare Energie umgestellt werden.

„Niedertemperatur-ready“ muss Standard werden

„Es ist völlig klar, dass ein schlechter Gebäudezustand den Umstieg auf erneuerbare Energie verhindert. Erneuerbare Energie ist viel zu wertvoll, um damit gegen Defizite der Gebäudehülle anzuheizen. Technisch ist das auch gar nicht machbar“, sind sich Dr. Riechers und der VDPM sicher. „Gebäudehülle, Anlagentechnik und erneuerbare Energie müssen ineinandergreifen. Das heißt: Erst energieeffizient modernisieren – das Gebäude muss mindestens „Niedertemperatur-ready“ sein – dann auf erneuerbare Heiztechnik umstellen.“ Darauf, so die Forderung des VDPM, solle in Zukunft die Förderung für die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes ausgerichtet werden.

Foto: ©mirkomedia – stock.adobe.com

 

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Neue EN 1264 empfiehlt Belegreifwerte für beheizte Fließestriche (CAF und CTF)

Die aktuell neu veröffentlichte europäische Normenreihe EN 1264:2021-08 „Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung“ empfiehlt im Teil 4 „Installation“ für beheizte Calciumsulfat-Fließestriche und Zementfließestriche Belegreifwerte von 0,5 CM-% bzw. 1,8 CM-%. Die Mindestdicke der Estrichschicht wird im Normungstext mit 30 mm über den Rohrleitungen angegeben.

Unter Punkt 4.2.5 „Aufheizen zur Herstellung der Belegreife“ und dem Absatz zur notwendigen Messung der Trockenheit des Estrichs lautet der Normentext: „Sofern verfügbar, sollten europäische und nationale Normen angewendet werden. Wenn keine relevanten europäischen oder nationalen Normen angewendet werden können, werden die Werte nach Tabelle 2 ‚Messung des maximalen prozentualen Feuchtegehalts des Estrichs unter Verwendung des Carbid-Verfahrens (CM)‘ empfohlen.“ Die in dieser Tabelle genannten Werte lauten für Zementestrich (CT) und Zementfließestrich (CTF) 1,8 CM-%, für Calciumsulfatestrich (CA) und Calciumsulfat-Fließestrich (CAF) 0,5 CM-%.

Damit empfiehlt die neue EN 1264-4 die gleichen Belegreifwerte wie die deutsche Estrichnorm DIN 18560-1.

Zur Estrichschicht heißt es im Normungstext unter Punkt 4.2.2.9.2: „Die Dicke des Estrichs wird unter Berücksichtigung des Lastaufnahmevermögens und der Biegefestigkeitsklasse berechnet. Sofern verfügbar, sollten europäische und nationale Normen angewendet werden. Die Mindestdicke über den Heizrohren beträgt mindestens 30 mm. Spezielle Systemestriche dürfen, nach Empfehlungen des Anbieters, eine geringere Dicke zulassen. Die Festlegungen des Herstellers sollten befolgt werden.“

EN 1264 behandelt flächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme und richtet sich an Systeme für die thermische Behaglichkeit. Teil 4 der Norm legt einheitliche Anforderungen an die Planung und den Aufbau von zur Heizung oder Kühlung dienenden Fußboden-, Decken- und Wandkonstruktionen fest, um sicherzustellen, dass die Heiz- beziehungsweise Kühlsysteme für den jeweiligen Verwendungszweck geeignet sind.

 

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Digitale Mitgliederversammlung mit großer Themenvielfalt

Über 100 Teilnehmer hatten sich zur 2. digitalen Mitgliederversammlung des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) am 29. April 2021 eingeloggt. Marktzahlen der Branche, Berichte aus den Technik- und Marketinggremien sowie die Kandidatenaufstellung für den Vorstand standen im Mittelpunkt der live aus Berlin gestreamten Veranstaltung. Per Webkonferenz am 28. Mai 2021 wurde Christoph Dorn als Vorstandsvorsitzender wiedergewählt.

Vorstandsvorsitzender Christoph Dorn und Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers bilanzierten zunächst die positive Marktstatistik 2020 sowohl für Trockenmörtel als auch für Wärmedämm-Verbundsysteme (s. eigener Text). Die Ergebnisse bilden eine solide Grundlage für eine optimistische Prognose in den Sparten des VDPM im laufenden Jahr. Diese stützt sich vor allem auf konstante Marktzuwächse in der Gebäudemodernisierung, die durch die umfangreiche Zuschuss- und Kreditförderung viel Schub erhält. Christoph Dorn unterstrich in diesem Zusammenhang die intensive Beteiligung des VDPM an den dafür notwendigen politischen Prozessen. Basis ist eine enge Vernetzung mit wichtigen Institutionen in und außerhalb der Branche. Dass die funktioniert wurde den VDPM-Mitgliedern anhand dreier per Video eingespielter Grußworte deutlich: Holger Lösch, stellv. Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Barbara Metz, stellv. Bundesvorsitzende der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) berichteten in ihren Statements über die konstruktive Zusammenarbeit mit dem VDPM vor Ort in Berlin und das Engagement für die gemeinsamen Ziele in den Bereichen Energieeffizienz und Ökologie.

5000 Architekten nutzen WDVS Planungsatlas

Im weiteren Verlauf erläuterten Christian Poprawa, Leiter des Arbeitskreises Marketing/Öffentlichkeitsarbeit, und Matthias Brox, Leiter des Steuerungskreises Technik, die wichtigsten Ergebnisse und aktuellen Aktivitäten der Verbandsarbeit. Als Beispiele sind hier das erweiterte Marktinformationssystem, die Social-Media-Kampagne #putzpoesie und das neue Mitgliedermagazin „Update“ für den Bereich Marketing zu nennen. Die Technischen Gremien veröffentlichten zahlreiche neue Merkblätter, der WDVS-Planungsatlas, der inzwischen über 5000 registrierte Architekten zählt, wurde aktualisiert und Vertreter des VDPM wirkten bei vielen Fachdiskussionen und in der Normungsarbeit auf nationaler und europäischer Ebene mit.

Christoph Dorn als Vorsitzender wiedergewählt

Die in der Mitgliederversammlung notwendigen Abstimmungen wurden im Livestream thematisch erläutert, die Unternehmen konnten dann am darauffolgenden Tag über einen geschützten Link per Mail jeweils ihr Votum abgeben. Dieses Verfahren betraf unter anderem eine Satzungsergänzung, nach der nun Online-Mitgliederversammlungen mit rechtsgültigen Beschlüssen durchgeführt werden können. In gleicher Form erfolgte auch die Wahl des Vorstandes. Neu in dieses Gremium wurden Matthias Brox (alsecco GmbH) und Matthias Lorz (Sievert Baustoffe GmbH) gewählt, sie ersetzen die ausgeschiedenen Mitglieder Andreas Neubeck und Carsten Beier. Weiterhin im Vorstand des VDPM sind Christoph Dorn (Knauf Gips KG), Karl Minichmair (HASIT Trockenmörtel GmbH), Thomas Mothes (maxit Baustoffwerke GmbH), Dr. Markus Pfeuffer (Heidelberger Beton GmbH), Christian Poprawa (Saint-Gobain Weber GmbH), Heiner Röhr (Sto SE & Co. KGaA), Peter Sarantis (Baumit GmbH), Jens Schmidt (EJOT Baubefestigungen GmbH) und Thomas Utermöller (Sakret Trockenbaustoffe Sachsen). In einer separaten Webkonferenz am 28. Mai 2021 bestätigten die Vorstandsmitglieder Christoph Dorn im Amt des Vorstandsvorsitzenden sowie Dr. Markus Pfeuffer und Heiner Röhr als seine Stellvertreter.

Personell erweitert wurde zum 1. April 2021 die Geschäftsstelle des VDPM in Berlin: Dr. Sebastian Dantz übernahm dort die Position als Technischer Referent. Der 43jährige studierte Holztechnologe war zuletzt als Prüfingenieur bei der Materialprüfungsanstalt der Universität Stuttgart vor allem im Bereich Brandschutz tätig.

Die nächste Mitgliederversammlung des VDPM ist als Präsenzveranstaltung geplant am 28. und 29. April 2022 in Rostock.

Foto: Christoph Dorn – ©Simone M. Neumann

 

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Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.

Marktstatistik 2020: Trockenmörtel und WDVS solide im Plus

Zur digitalen Mitgliederversammlung am 29. April 2021 hatte der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) Erfreuliches zu vermelden: Die zusammen mit der B+L Marktdaten GmbH erstellte Branchenbilanz für Mörtelprodukte und Wärmedämm-Verbundsysteme in 2020 fiel positiv aus.

VDPM-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers zeigte sich vor allem mit dem Trockenmörtel-Ergebnis sehr zufrieden: „Die Absatzentwicklung hat in 2020 alle Erwartungen übertroffen. Im Vergleich zu 2019 konnten die Absätze um +4,5 % gesteigert werden. Entsprechend erreichte der Gesamtmarkt für Trockenmörtel ein Absatzhoch von 8.526 kt.“ Die steigende Nachfrage schlug sich ein allen Produktsegmenten nieder. Einige Bereiche stachen aber nochmal hervor und wiesen deutlich stärkere Entwicklungen auf als der Gesamtmarkt.

Absatz Estrichmörtel steigt um 5,6 %

So profitierten coronabedingt etwa Mörtel für den Garten- und Landschaftsbau im vergangenen Jahr von der Fokussierung auf die eigenen vier Wände bzw. vom Verzicht auf Urlaub. Die Absätze konnten im Jahr 2020 um +9,7 % gesteigert werden. Auch die Absätze im Bereich der Estrichmörtel, die auch schon in den Vorjahren verlässliche Markttreiber waren, sind im Jahr 2020 um +5,6 % gestiegen. Nach eher schwächeren Vorjahren zeigte sich auch der Absatz von Fliesenchemie-Produkten mit +5,7 % im Vergleich zum Vorjahr erfreulich positiv in 2020. Der starke Markt für Bestandsmaßnahmen war laut B+L hier der Haupttreiber.

„Bemerkenswert ist auch, dass sich Außenputze erstmalig seit langer Zeit mit einem Wachstum von +4,9 % stärker entwickelt haben als Innenputze (+4,0 %)“, erklärt Dr. Riechers. Grund für diese Trendumkehr war nach den Erkenntnissen des VDPM auch das Erstarken der energetischen Modernisierung.

Von diesem Prozess haben auch die Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) profitiert. „Auslöser dafür waren unter anderem die Fördermittel aus dem Klimapaket der Bundesregierung sowie die allgemeine Belebung des Modernisierungsmarkts“, so Dr. Riechers. Die verlegten

Flächen konnten um +5,2 % im Vergleich zum Jahr 2019 gesteigert werden. Auch für das kommende Jahr erwarten VDPM und B+L ein Plus beim WDVS-Absatz.

Verhaltener Ausblick 2021

Im Neubau wird sich nach Einschätzung von B+L der Nichtwohnbau rückläufig entwickeln. Viele Unternehmen verzichten aktuell auf Investitionen in neue Produktionshallen oder Büros. Im Wohnbau dagegen dürfte der Positivtrend anhalten. Bestandsmaßnahmen werden auch in diesem Jahr ein wesentlicher Treiber der Absatzentwicklung sein. Die skizzierten Entwicklungen werden sich positiv auf die Absätze von Putzen und Fliesenchemie auswirken. Bei Mauermörteln (Prognose +0,4 %) und Estrichmörteln (Prognose -0,2 %) rechnet B+L aufgrund der geringeren Neubaunachfrage (insbesondere aus dem Nichtwohnbau) mit nur geringen Verschiebungen. Für den Gesamtmarkt Trockenmörtel 2021 rechnen VDPM und B+L aktuell mit einer Absatzsteigerung von +0,9 % über Vorjahr.

 

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Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.

Bauteilanschlüsse in der Fassade sorgfältig planen und ausführen

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat das neue Merkblatt „Ausbildung von Details mit Profilen und Fugendichtungsbändern bei Außenputz und WDVS“ veröffentlicht.

Erstellt wurde die 36-seitige Broschüre durch die Projektgruppe Profile & Fugendichtungsbänder im Arbeitskreis Fassadendämmsysteme des VDPM. Das Merkblatt wird mitgetragen durch den Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB, den Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz und die Gütegemeinschaft Wärmedämmung von Fassaden e. V.

Sowohl bei Putzfassaden als auch bei wärmegedämmten Gebäuden gibt es Bauteilanschlüsse, die in Abhängigkeit von deren Bewegungen, Bewitterung und Optik sowie eventuell weiteren Anforderungen (wie z. B. Feuchteschutz, Brandschutz) sorgfältig zu planen und auszuführen sind. Fehler können hier schwerwiegende Konsequenzen haben und die dauerhafte Funktionssicherheit der Konstruktion negativ beeinflussen. Das Merkblatt wendet sich deshalb an Planer und Architekten ebenso wie an das ausführende Fachhandwerk mit dem Ziel, durch umfassende Detailkenntnisse sichere Bauteilanschlüsse herzustellen.

Im ersten Teil des Merkblattes beschreiben die Autoren die Anforderungen an Profile, Anputzdichtleisten und Fugendichtungsbänder. Es folgen auf mehr als 20 Seiten die ausführliche Beschreibung der Auswahlkriterien und konkrete Planungshinweise. Dabei werden alle relevanten Einsatzbereiche berücksichtigt, darunter Sockel, Fenster & Türen, Rollläden, Fensterbänke und Dachanschlüsse. Beispielhafte Darstellungen einzelner Anschlussausbildungen illustrieren die entsprechenden Konstruktionen anschaulich und dokumentieren jene Details, auf die es ankommt. Der Planung von Fugen und Durchdringungen sind jeweils eigene Kapitel im Merkblatt gewidmet. Im folgenden Praxisteil geben die Autoren Hinweise zum fachgerechten Einbau von Anputzdichtleisten und imprägnierten Fugendichtungsbändern. Allgemeine Erläuterungen zur Wartung und ein Literaturverzeichnis inklusive Verweise zu den relevanten Normen und Richtlinien runden die Publikation ab.

Das neue Merkblatt „Ausbildung von Details mit Profilen und Fugendichtungsbändern bei Außenputz und WDVS“ steht ab sofort unter www.vdpm.info zum kostenlosen Download bereit und kann als Printausgabe unter info@vdpm.info bestellt werden.

Direktlink:

https://www.vdpm.info/services/downloads/broschueren-und-merkblaetter/#daemmsysteme

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