„Verlässlichkeit sieht anders aus!“

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) unterstützt die Gemeinschaftsforderung von 37 Verbänden und Organisationen an die Politik zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudemodernisierung. Finanzminister Olaf Scholz soll die Ankündigung der Bundesregierung im Koalitionsvertrag hierzu endlich umsetzen.

In einem offenen Brief appellieren 37 Verbände und Organisationen an die Politik, die steuerliche Fördermöglichkeit für energetische Gebäudemodernisierungen nun endlich zu realisieren. Der Anlass: Finanzminister Olaf Scholz hat in den Entwürfen für die Bundeshaushalte 2020 bis 2023 erneut keine Mittel für die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudemodernisierung vorgesehen.

Im Koalitionsvertrag war noch die eindeutige Festlegung enthalten: „Wir wollen die energetische Gebäudesanierung steuerlich fördern.“ Daran mag sich Finanzminister Scholz nun nicht mehr erinnern. „Verlässlichkeit sieht anders aus“, stellt Dr. Hans-Joachim Riechers, Hauptgeschäftsführer des mitunterzeichnenden VDPM dazu fest und verweist darauf, dass sich gerade in der Bauwirtschaft eine steuerliche Förderung auch finanziell rechnet, weil zusätzliche Bauinvestitionen zu Steuermehreinnahmen und höheren Einzahlungen in die Sozialkassen führen.

Das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) in München hat ausgerechnet: Würde die energetische Gebäudemodernisierung zielgerichtet vorangetrieben, käme man im Jahr 2050 auf eine jährliche Einsparung von etwa 100 Mio. Tonnen CO2. Vor diesem Hintergrund hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Gebäudebestand noch kürzlich als „schlafenden Riesen“ bezeichnet.

Der VDPM sieht einen Hauptgrund für die sinkenden Modernisierungsraten darin, dass die Politik nun schon mehrfach die steuerliche Förderung angekündigt und dann doch nicht umgesetzt hat: „Das Hin und Her aus Ankündigung und Nichtberücksichtigung hat zu einer lähmenden Stillstandsituation geführt und die Modernisierungsrate auf weniger als 1% sinken lassen.“ Erforderlich und realistisch wären aber mindestens 2%. „Man kann aktuell ausbleibende Modernisierungen später nicht im Eiltempo nachholen. Dazu fehlen einfach die Kapazitäten.“ Deshalb, so Dr. Riechers, sei es wichtig, dass in den kommenden Jahren der Gebäudebestand kontinuierlich modernisiert werde.

Unmissverständlich fordern die Unterzeichner des offenen Briefes deshalb ein sofortiges Handeln: „Ein wirksamer Steueranreiz ist notwendig, um die Potenziale für die energetische Ertüchtigung der Bestandsgebäude in Deutschland zu heben. Diese Chance darf nicht vertan werden, denn im Bestand kann die größte Energie- und CO2-Einsparung erzielt werden mit einem hohen Anteil regionaler Wertschöpfung und neuen Chancen für Verbraucher, Hausbesitzer, Beschäftigte, Unternehmen, Planer und Handwerk in Deutschland.“

Anlage: Offener Brief

 


 

Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.