Weniger dämmen?

Die Bauministerin für Schleswig-Holstein, Dr. Sabine Sütterlin-Waack (CDU), hat laut einer Meldung im Spiegel gefordert, die einseitige Ausrichtung auf die Gebäudedämmung aufzugeben und stattdessen mehr auf erneuerbare Energie zu setzen. Wir haben widersprochen. Mit unseren beiden aktuellen Studien zur Niedertemperatur-Readiness haben wir schlagkräftige Argumente, die nicht nur wissenschaftlich untermauert sind, sondern auch von der Wohnungswirtschaft so gesehen werden.

Wir haben die Ministerin umgehend davon in Kenntnis gesetzt. Denn: „Dämmen“ und „Versorgung mit erneuerbarer Energie“ sind keine „Entweder-oder-Optionen“. Vielmehr müssen Dämmen und erneuerbare Energie stets zusammen gedacht werden. Gebäude müssen „Niedertemperatur-ready“ sein, damit sie mit erneuerbarer Energie, z.B. mit Wärmepumpen, beheizt werden können. Dazu gehört die Dämmung der Außenwände. Das Klimaziel ist zwar immer die Versorgung der Gebäude mit erneuerbarer Energie, aber das geht sinnvoll nur, wenn die Gebäude gedämmt sind. Die Dämmung ist dabei, wie das ifeu Institut festgestellt hat, der Türöffner für erneuerbare Energie im Gebäudebereich.

Wir müssen also nicht weniger Gebäude dämmen, sondern mehr! – Damit diese Gebäude anschließend mit erneuerbarer Energie beheizt werden können. Nur so kommen wir zu einem klimaneutralen Gebäudebestand.

Vorsorglich haben wir unsere Information auch an die Bauministerkonferenz (BMK) weitergeleitet. Über die Antwort von Frau Ministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack werden wir unsere Mitglieder umgehend informieren.

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