Bauelemente-Berechnung im WDVS-Planungsatlas vereinfacht

Unter www.wdvs-planungsatlas.de finden Architekten, Bauphysiker und Fachhandwerker gesicherte und herstellerneutrale Detaillösungen für alle relevanten Anschlusspunkte von Wärmedämm-Verbundsystemen. Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) hat mittels einer wissenschaftlichen Studie die Rechenverfahren für Bauelemente analysieren und optimieren lassen. Die Ergebnisse wurden in den WDVS-Planungsatlas integriert, die überarbeitete Fassung nun veröffentlicht.

Ein wesentlicher Bestandteil von Berechnungen im Rahmen der Gesamtenergieeffizienz-Bewertung eines Gebäudes gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist die Ermittlung der Wärmeverluste über die wärmeübertragende Umfassungsfläche an die Außenumgebung. Dabei spielt auch die wärmeschutztechnische Qualität im Bereich der Anschlussdetails eine wichtige Rolle.

Ziel der vom VDPM beauftragten Untersuchungen war es, vereinfachte Ersatzmodelle für Bauelemente zu entwickeln, die anstelle der aufwändigen Referenz-Elemente genutzt werden können. Die Berücksichtigung von Wärmebrücken im Rahmen der Gesamtenergieeffizienz-Bewertung von Gebäuden erfordert häufig eine detaillierte Betrachtung im Sinne von durchzuführenden Wärmebrückenberechnungen. Mit der Neufassung von DIN 4108 Beiblatt 2:2019-06 wurde das Rechenverfahren für Bauelemente (z.B. Fenster, Rollladenkästen) überarbeitet. Nach wie vor ist die Nutzung eines vereinfachten “Blockmodells” im Sinne einer 7 cm dicken Holzschicht zulässig. Hierfür wurden allerdings “Strafzuschläge” eingeführt, sodass die Nutzung dieser Blockmodelle im Rahmen detaillierter Wärmebrückennachweise für Planende insbesondere wirtschaftlich unattraktiv ist.

Sollen diese Strafzuschläge entfallen, müssen die Referenzbauteile gemäß DIN 4108 Beiblatt 2, Anhang F für Wärmebrückenberechnungen genutzt werden. Um diese Vorgehensweise einer Nutzung im Rahmen von Wärmebrückenkatalogen zuzuführen, wurden in dem vom VDPM geförderten Forschungsvorhaben vereinfachte universelle Ersatzmodelle entwickelt.

Mit Blick auf die energetisch relevante Kenngröße ψ erbrachte die Studie beim universellen Ersatzmodell im Vergleich zu einer Berechnung mit den Referenz-Bauteilen gemäß Beiblatt 2 nahezu identische Ergebnisse.

Abweichungen zeigen sich lediglich in der dritten Nachkommastelle, was baupraktisch zu vernachlässigen ist. Die Innenoberflächentemperatur der Referenz-Bauteile wird mit den universellen Ersatzmodellen ebenfalls gut nachgebildet. Kleine Abweichungen sind hier unvermeidbar, aber ebenfalls nicht von baupraktischer Bedeutung. Die entwickelten universellen Ersatzmodelle können somit mit guter Übereinstimmung anstelle der Referenzmodelle gemäß DIN 4108 Beiblatt 2 für Wärmebrückenberechnungen genutzt werden. Der Modellierungs- und Rechenaufwand bei Wärmebrückenberechnungen wird durch die universellen Ersatzmodelle in der Anwendungspraxis deutlich reduziert.

Im WDVS-Planungsatlas wurden inzwischen alle diesbezüglich relevanten Details unter Nutzung dieser Ersatzmodelle berechnet. Somit können bei Nutzung des WDVS-Planungsatlas’ Strafzuschläge entfallen. Planerinnen und Planer erhalten eine einfach zugängliche Möglichkeit, Wärmebrückeneffekte realitätsnah und wirtschaftlich im Rahmen energetischer Berechnungen zu berücksichtigen.

Direktlink: www.wdvs-planungsatlas.de

 

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Foto: © VDPM

 

 


Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.