Es kommt wieder Bewegung in die europäische Normungsarbeit für WDVS
Es ist nicht leicht, den Überblick zu behalten. Die europäische Normung ist insgesamt ordentlich ins Stocken geraten. Schuld sind die von der Europäischen Kommission ausgelösten Verwerfungen und abrupten Umbrüche. Auf der Fachebene läuft es dahingegen noch überwiegend „normal“. Für WDVS stellt sich die Situation derzeit wie folgt dar:
Die europäische Kommission möchte alle Normungsarbeiten neu starten (der sogenannte „Acquis-Prozess“) und hat dafür eine Reihenfolge festgelegt. Eine Arbeitsgruppe des für WDVS zuständigen europäischen Normungsgremiums (CEN/TC 88) hat mittlerweile die Empfehlung ausgesprochen, diesen Prozess sowohl für die Dämmstoffe als auch gleichzeitig für WDVS zu beginnen. Sollte die Steering Group dieser Empfehlung folgen, würde der Prozess bereits im 3. Quartal diesen Jahres starten. Dieser teilt sich in verschiedene Meilensteine auf und ist auf einen Zeitraum von 19 Monaten ausgelegt. Im Prozess wird es nicht allein um technische Anforderungen an das Produkt WDVS gehen. Die in der kommenden Bauproduktenverordnung (BauPVO) verankerten Produktanforderungen hinsichtlich der Umwelteigenschaften sowie gefährlicher Inhaltsstoffe müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Nach Ablauf Acquis-Prozesses wird auf Grundlage der erzielten Ergebnisse dann ein Normungsauftrag für CEN erstellt, der schließlich in eine harmonisierte Produktnorm für WDVS münden soll.
Ein langer Weg also, mit vielen unvorhersehbaren Unwägbarkeiten. Das technische Know-how – früher die Grundlage jeder Norm – spielt dabei nur noch eine untergeordnete Rolle. Wen wundert’s, dass die technischen Experten immer mehr die Lust an der europäischen Normung verlieren?
Denjenigen, die noch dabei sind, sprechen wir an dieser Stelle ein großes „Dankeschön“ aus! Der VDPM ist nach wie vor gut vertreten und bringt die Interessen seiner Mitglieder erfolgreich ein. Auch über unsere europäischen Dachverbände EAE und EMO.
Wer mehr wissen will oder sich beteiligen möchte, kann sich gern an Dr. Sebastian Dantz (sebastian.dantz@vdpm.info, Tel. 030 4036707 53) wenden.
