Parlamentarisches Frühstück des VDPM zur GEG Novelle

Zum zweiten Mal bat der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) am 11.05.2023 zum Parlamentarischen Frühstück auf das Dach des Reichstages. Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages waren der Einladung zum Austausch gefolgt und es entstand eine lebhafte Diskussion darüber, dass Wärmeschutz und Wärmepumpe zusammengehören.

In seiner Begrüßung skizzierte VDPM-Vorsitzender Christoph Dorn den Abgeordneten die Inhalte der Gemeinschaftsstudie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) „Wärmeschutz und Wärmepumpe – warum beides zusammengehört“. Die Wissenschaftler hatten in ihrer Studie im Auftrag des VDPM zusammengefasst, dass „ein guter Wärmeschutz … unverzichtbar für die Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor ist. Je entschlossener der Wärmebedarf gesenkt wird, desto wahrscheinlicher und einfacher wird die Dekarbonisierung. Gerade in Kombination mit Wärmepumpen bieten gedämmte Gebäude die wesentlichen Vorteile, ohne die die gesamte Zielerreichung aufs Spiel gesetzt wird.“

Der VDPM-Vorsitzende zeigte sich deshalb von der aktuellen Kommunikation der Bundesregierung irritiert, die allein die Wärmepumpe als Mittel auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand sieht – und zwar gänzlich unabhängig vom jeweiligen Gebäudezustand. Christoph Dorn stellte klar, dass der VDPM dies nicht so sieht, sondern die Branche den Gebäudebestand zunächst für den Wechsel auf erneuerbare Energieträger fit machen will. „Nur wenn der Energiebedarf entscheidend gesenkt wird, kann eine Wärmepumpe effizient arbeiten – und nur dann können wir den hohen Strombedarf überhaupt mit erneuerbarer Energie decken,“ so Dorn. „Unserer Meinung nach können wir die Herausforderung nur mit einem Dreiklang aus erneuerbarer Energie, Heizungstechnik und Wärmeschutz meistern. Alle drei Elemente gehören untrennbar zusammen, wenn wir Erfolg haben wollen.“

Dr. Hans-Joachim Riechers, VDPM-Hauptgeschäftsführer, sprach sich im Rahmen der aktuell verhandelten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes dafür aus, den Wärmepumpen-Einbauzwang für einen gewissen Zeitraum auszusetzen, wenn Gebäude für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe nicht geeignet sind. „Die Gebäudeeigentümer sollen – verbunden mit einer Verpflichtung – Zeit bekommen, die Gebäude zunächst mit einer Wärmedämmung zu versehen und damit Niedertemperatur-ready zu machen. Diese „Entzerrung“ hat zusätzlich den Vorteil, dass Zeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien gewonnen wird,“ sagte Dr. Riechers.

Mit der Neuauflage des Parlamentarischen Frühstücks griff der VDPM das derzeit politisch heißeste Eisen der Energiewende im Gebäudesektor auf. Der neue Hauptgeschäftsführer des VDPM, Lars Jope, plädierte: „Der Gesetzgeber hat jetzt noch die Zeit, das Gebäudeenergiegesetz für die Wärmedämmung zu öffnen. Ein Senken des Energieverbrauchs durch Wärmedämmung ist eine Zukunftsinvestition, mit der unabhängig von der Heizung und der Energieart die CO2-Emissionen sofort gesenkt werden können – und zwar auf Dauer!“

 

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Bilder: ©Simone M. Neumann

 

 


Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.