BMWE Monitoringbericht zur Energiewende vorgelegt

Der heute, am 15.09.2025, veröffentlichte Monitoringbericht zur Energiewende ist ein Auftrag aus dem Koalitionsvertrag und wurde von den wissenschaftlichen Instituten BET und EWI im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) extern durchgeführt.

Methodisch wurde in Form einer Metaanalyse weitestgehend auf vorhandene Studien und Berichte und öffentlich verfügbare Informationen zurückgegriffen.

Der Fokus des Gutachtens besteht aus sechs untersuchten Themenfelder. Diese sind der zu erwartende Strombedarf, der Stand der Versorgungssicherheit, der Stand des Netzausbaus, der Stand des Ausbaus der erneuerbaren Energien, der Stand der Digitalisierung und der Stand des Wasserstoffhochlaufs.

Im Themenfeld der Analyse des zu erwartenden Strombedarfs wird in den Szenarien, die von einer Erreichung der Klimaziele ausgehen, ein starker Anstieg des Strombedarfs projiziert. Die Entwicklung des Strombedarfs hängt wesentlich von zu treffenden klima- und industriepolitischen Entscheidungen ab.

Nahezu alle untersuchten Studien betrachten die Elektrifizierung des Endenergieverbrauchs in den Sektoren Gebäude und Verkehr als die wesentliche Dekarbonisierungsoption.

Der Stromverbrauch im Gebäudesektor in Deutschland ist zwischen 2005 und 2024 leicht gesunken – von 281 TWh auf 256 TWh, was einem Rückgang von etwa 9 Prozent entspricht. Trotz dieses Rückgangs stieg der Anteil des Sektors am gesamten Nettostromverbrauch um 3 Prozent.

Innerhalb des Gebäudesektors entwickelten sich die Teilbereiche unterschiedlich. Der Stromverbrauch privater Haushalte sank von 141 TWh (2005) auf 133 TWh (2024). Der Rückgang beruht vor allem auf Effizienzgewinnen.

Sanierungen senken den Nutzenergiebedarf für Raumwärme und verbessern die Effizienz von Wärmepumpen durch niedrigere Vorlauftemperaturen. Normative Szenarien unterstellen Sanierungsraten über 1– 2 Prozent p.a., während explorative Szenarien mit 0,6–0,8 Prozent p.a., deutlich darunter liegen und somit die Entwicklungen der letzten Jahre widerspiegeln.

Aufbauend auf dem Monitoringbericht legte Bundesministerin Katherina Reiche Vorschläge für zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Schlüsselmaßnahmen vor und betonte: „Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist zweifellos ein großer Erfolg – heute stammen schon fast 60 Prozent unseres Stroms aus Wind, Sonne und Co. Dennoch: die Energiewende steht an einem Scheideweg. Damit sie gelingt, müssen Verlässlichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Kostentragfähigkeit des Energiesystems für unseren Wirtschaftsstandort ins Zentrum rücken. Denn nur mit sicherer, sauberer und bezahlbarer Energie können wir Arbeitsplätze sichern, Wettbewerbsfähigkeit erhalten und sozialen Zusammenhalt stärken. Wir brauchen jetzt eine ehrliche Bestandsaufnahme. Die Energiewende kann nur durch mehr Pragmatismus und Realismus gelingen. Energiepolitische Entscheidungen dürfen keine Fehlinvestitionen oder Überregulierung erzeugen, sondern müssen auf Markt, Technologievielfalt und Innovation setzen. So schaffen wir die Basis für eine Energiewende, die nicht nur klimaneutral macht, sondern auch krisenfest, wirtschaftlich tragfähig und für alle verlässlich bleibt.“

Den Monitoringbericht zur Energiewende finden Sie hier:

https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/energiewende-effizient-machen.html

Die zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundlichen Schlüsselmaßnahmen im Detail finden Sie hier:

https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Downloads/J-L/klimaneutral-werden-wettbewerbsfaehig-bleiben.pdf?__blob=publicationFile&v=14