Studie ermittelt für 2023 Rekord-Wohnungsdefizit: Über 700.000 Wohnungen fehlen

Das Verbändebündnis „Soziales Wohnen“ hat eine Studie zum Wohnungsbau veröffentlicht. Die Ergebnisse in Kürze:

Aktuell fehlen in Deutschland – je nach der weiteren Entwicklung bei den Zuwanderungen – bis zu 720.000 Wohnungen. „Ein längerfristiger Wohnungsbau von 350.000 bis 400.000 Wohnungen je Jahr erscheint erforderlich, um die gegenwärtigen Defizite abzubauen, die demografischen Bedarfe abzudecken und den technisch/wirtschaftlich nicht sanierbaren Teil des Bestandes zu ersetzen. Damit liegt das aktuelle Ziel der Bundesregierung – der Bau von 400.000 Wohnungen je Jahr – wesentlich näher am Bedarf als die tatsächliche Bautätigkeit mit weniger als 300.000 Wohnungen je Jahr“, heißt es in der Studie.

Die Investitionskosten für einen Quadratmeter Wohnfläche betragen in deutschen Großstädten aktuell im Mittel rd. 4.900 €. Realistisch betrachtet sind damit Kaltmieten von unter 16,50 € pro Quadratmeter nicht mehr möglich.

Hingewiesen wird auch auf die Kostentreiberfunktion der stetig steigenden Anforderungen (z.B. GEG, Barrierefreiheit, Qualitätsansprüche). Die größte Preissteigerung entsteht durch den immer aufwendiger werdenden „technischen Ausbau“ (Heizung usw.). Die Kosten dafür haben sich gegenüber dem Jahr 2000 fast vervierfacht. Auch beim „konstruktiven Ausbau“ (dazu gehört z.B. die Wärmedämmung) haben sich die Kosten erhöht, aber in einem weit geringeren Umfang.

Im Bündnis „Soziales Wohnen“ haben sich der Deutsche Mieterbund (DMB), die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) sowie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zusammengeschlossen. Bündnispartner sind darüber hinaus die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) sowie der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB).

Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit.

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