Interessen bündeln – energetische Modernisierung stärken

Mehr als 100 Teilnehmende waren der Einladung des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) zur Mitgliederversammlung am 18. und 19. April 2024 in Berlin gefolgt. Die schwächelnde Branchenkonjunktur, Ideen zur Aufwertung der energetischen Modernisierung und ein Überblick über die Verbandsaktivitäten standen im Mittelpunkt.

Den Auftakt bildete eine von Klaus Stratmann, Handelsblatt-Chefkorrespondent Klima und Energie, moderierte Podiumsdiskussion zum aktuellen Stand und den Perspektiven der energetischen Gebäudemodernisierung. VDPM-Hauptgeschäftsführer Lars Jope begrüßte dazu Stefan Bolln (Bundesvorsitzender Energieberatendenverband GIH), Christoph Dorn (Vorstandsvorsitzender VDPM), Katharina Metzger (Präsidentin Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel BDB) und Gerold Happ (Mitglied der Bundesgeschäftsführung Haus & Grund Deutschland). Katharina Metzger beklagte, dass für Modernisierungsmaßnahmen „zu wenig Druck auf die Bestandshalter von Wohnungen“ existiere, dies gelte vor allem in den Städten. Die Mehrheit der Hausbesitzer würde schon sanieren wollen“, erklärte Gerold Happ, „aktuell aber herrscht Verunsicherung und die Leute warten ab.“ Zudem überlagern weiterhin die Themen Heizungstechnik und Wärmeplanung die energetische Modernisierung, was sich auch in der Präferenz der Politik bei der Förderung zeige, so Stefan Bolln. Als großes Markthindernis sieht Christoph Dorn unter anderem die Überregulierung, die das Modernisieren komplexer und teurer mache: „Wir benötigen klare, bessere Rahmenbedingungen und die Investoren brauchen Planungssicherheit.“ Einig war sich die Runde

  • in der wachsenden Bedeutung des Fachkräftemangels auf allen Branchenebenen,
  • in der notwendigen Aufwertung von Wärmeschutz gegenüber Heizungstechnik,
  • in der Skepsis gegenüber Wärmenetzen als dervermeintlichen Top-Lösung aller Energieprobleme und
  • in der Betrachtung, dass energetische Modernisierung nicht automatisch nur durch große Lösungen, sondern schrittweise auch durch kluge kleinere Maßnahmen umsetzbar ist.

(Weitere Zitate aus der Podiumsdiskussion im Folgenden).

 

Konjunkturbelebung 2025 möglich

Christoph Dorn stellte zu Beginn des zweiten Tages die neuesten Marktstatistiken für Trockenmörtel und Wärmedämm-Verbundsysteme vor (s. separate Pressemitteilung). In seiner konjunkturellen Einschätzung sieht er für 2025 durchaus Chancen, in kleinen Schritten zu alter Stärke zurückzukehren: „Die Käufe von Bestandsimmobilien steigen, die Inflation geht zurück und bei den Realeinkommen gibt es ein Plus – diese Parameter können zu einer Belebung der Gebäudemodernisierung führen. Die notwendigen Kapazitäten sind da, um diese Aufträge professionell abzuwickeln.“

 

Interessen bündeln und mit Partnern vernetzen

Hauptgeschäftsführer Lars Jope gab einen Überblick über die VDPM-Aktivitäten auf politischer Ebene im Zusammenwirken mit anderen Verbänden und Institutionen. „Interessen bündeln bleibt das Gebot der Stunde, um in Berlin eindringlicher gehört zu werden“, so Jope. „Mit den in unserer Podiumsdiskussion vertretenen Partnerorganisationen lassen sich unsere Ziele auf jeden Fall besser und eher erreichen.“ Einig in Strategie und Zielsetzung weiß man sich zudem mit den Fachhandwerksverbänden, hier sei die Abstimmung traditionell sehr vertrauensvoll. Inhaltlicher Schwerpunkt der zahlreichen Gespräche der letzten zwölf Monate mit Parteien, Ministerien und weiteren Einrichtungen war die Kommunikation des Dreiklangs aus erneuerbarer Energie, Wärmeschutz und Heizungstechnik als notwendige Voraussetzung zum Erreichen der Klimaziele. Lars Jope: „Es bleibt eine dauerhafte Herausforderung für uns, diesen Zusammenhang der Politik zu erklären, und wir werden in diesem und im Wahljahr 2025 alles tun, um von den Entscheidungsträgern die entsprechenden Lösungen einzufordern.“

 

Starke Gremienarbeit durch engagierte Mitglieder

Die Leiter der VDPM-Steuerungskreise Christian Poprawa (Marketing) und Matthias Brox (Technik) knüpften in ihrem Dialog nahtlos an diese Thematik an und präsentierten dem Auditorium eine breite Palette substanzieller Arbeitsergebnisse aus den VDPM-Gremien. Die Initiative www.wärme-schützen.de als breit beworbene Plattform zum Dreiklang für klimafreundliche Gebäude, der Außenwand-Ratgeber, das Kompendium WDVS und Brandschutz, weitere Merkblätter und Infoschriften sowie unmittelbar nutzbare Bausteine für die Mitgliedsunternehmen wie die Muster EPDs oder die neue Zulassung für die Aufdopplung von WDVS bilden nur einen Ausschnitt der umfangreichen Verbandsdokumentation seit der letzten Mitgliederversammlung 2023 in Augsburg. Intensiv widmet sich der VDPM dem Thema Nachhaltigkeit – mit Ratgebern zum Material-Recycling, mit einem geplanten Sachstandsbericht zu den Themen Erhalt, Rückgewinnung und Produkte neu denken sowie mit einer erfolgreich durchgeführten Webinarreihe zum Thema Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung bei Verpackungen, an der auch Entsorgerfirmen beteiligt waren.

 

Social Media-Kommunikation wächst

Konsequent ausgebaut und intensiviert hat der VDPM seine Präsenz in den sozialen Medien, unter anderem durch regelmäßige LinkedIn-Posts. Die Kampagne „Fließestrich – auf gutem Grund“ erhielt ein Online-Facelift, www.wärme-schützen.de läuft zusätzlich auf Instagram und mit #putzpoesie kommuniziert der VDPM sehr erfolgreich auf Instagram, Facebook und Pinterest in Richtung junger Architekturschaffender. Als herausragendes fachliches Live-Event steht in diesem Jahr das 8. FLIESSESTRICHFORUM am 2. und 3. September in Fulda an, bei dem die persönlichen Gespräche erfahrungsgemäß genauso wichtig sind wie die Expertenvorträge.

 

Vorschau

Die nächste Mitgliederversammlung des VDPM ist für den 10. und 11. April 2025 in Berlin geplant.

 

Zitate aus der Podiumsdiskussion


„Um auch zukünftig energetisch modernisieren zu können, benötigen die privaten Eigentümer einfache und verlässliche gesetzliche Vorgaben und Förderbedingungen sowie zuverlässige und bezahlbare technische Lösungen seitens der Industrie und des Handwerks.“

Gerold Happ,
Mitglied der Bundesgeschäftsführung
Haus & Grund Deutschland


„Unsere Fachkräfte an der Theke müssen gut informieren und aufklären. Nicht immer haben wir zu allererst verkauft, weil es gesetzliche Notwendigkeiten gab. Sondern der Fokus lag auf Verschönerung, auf Werterhalt von Immobilien und auf dem Wohlfühlen in modernisierten Räumlichkeiten – diese Schwerpunkte gilt es wieder stärker nach innen und außen zu kommunizieren.“

Katharina Metzger,
Präsidentin, Bundesverband
Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V


„Wir müssen den Menschen die Wahrheit sagen, was die Wärmeversorgung der Zukunft betrifft und dabei auf den Zusammenhang mit der Gebäudehüllen hinweisen. Energetisch modernisieren heißt: Gebäude für Gebäude, Bauteil für Bauteil und das in der richtigen Reihenfolge. Industrie und Energieberater können hier gut zusammenarbeiten und gemeinsam viel beim Endkunden erreichen.“

Stefan Bolln,
Bundesvorsitzender,
Energieberatendenverband GIH


„Notwendig ist Informiertheit durch eine ausgewogene Berichterstattung, um das Bewusstsein für die Bedeutung energetischer Gebäudemodernisierung zu schärfen. Dabei geht es um die Reduzierung des Energieverbrauchs durch effizienten Wärmeschutz sowie eine sorgfältig ausgewählte Heizungstechnik.“

Christoph Dorn,
Vorstandsvorsitzender VDPM


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Alle Fotos: ©Simone M. Neumann

 


Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.

Deutliche Rückgänge bei Trockenmörtel und WDVS in 2023

2023 war sowohl bei Trockenmörteln als auch bei Wärmedämm-Verbundsystemen geprägt von zahlreichen und zeitgleichen negativen Einflussfaktoren, die in beiden Bereichen zu zweistelligen Absatzeinbußen geführt haben. Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat zur Mitgliederversammlung am 19. April 2024 gemeinsam mit der B+L Marktdaten GmbH (Bonn) die entsprechenden Marktstatistiken vorgelegt.

Der Absatz von Trockenmörtel lag im vergangenen Jahr bei 7,27 Mio. Tonnen nach 8,45 Mio. Tonnen in 2022. Das entspricht einem Rückgang um 14%. Von 2022 zu 2021 hatte das Minus noch bei lediglich 1,4% gelegen. Das erste Quartal 2024 und die Prognose für den weiteren Verlauf dieses Jahres lassen keine Trendwende erkennen. B+L rechnet auch für 2024 mit einem nur leicht auf 12% abgeschwächten Rückgang beim Trockenmörtelabsatz auf 6,39 Mio. Tonnen.

Zweistellig fällt in 2023 auch das Absatzminus bei Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) aus. Der Rückgang von 35.984 Mio. m² verbauten WDVS in 2022 auf 30.472 Mio. m² in 2023 bedeutet einen historischen Einbruch um 15,3%. Von 2022 zu 2021 hatte es nahezu keine Rückgänge gegeben (- 0,8%). Im Unterschied zum Trockenmörtel fällt die Prognose der Wissenschaftler von B+L bei WDVS für das laufende Jahr nicht ganz so negativ aus. Erwartet wird aber immer noch ein Minus von 5,1% auf 28.906 Mio. m² verlegte Fläche.

„Die Gründe für diese Zahlen und Trends sind prinzipiell ja bekannt“, erklärt VDPM-Hauptgeschäftsführer Lars Jope, „wir haben nun aber erstmals das Phänomen rückläufiger Marktentwicklungen sowohl im Neubau wie in der Modernisierung. Das war in der Vergangenheit anders.“ Neben den Negativ-Faktoren Zinsen, Inflation, Energiekosten und Materialpreise sieht man beim VDPM vor allem die Unsicherheit bei Neubau-Interessenten und Hausbesitzern mit Modernisierungsbedarf als Wachstumshindernis. Lars Jope: „Die Menschen zögern ihre Bauvorhaben hinaus, weil einerseits die geopolitische Situation durch die laufenden Kriege für Verunsicherung und Investitionszurückhaltung sorgt, andererseits die Regierung bislang keine klaren Rahmenbedingungen und verlässliche Perspektiven für Hausbesitzer in Bezug auf energetische Modernisierung geschaffen hat. Dieser Stau muss sich aber irgendwann abbauen.“

Noch vor zehn Jahren gelangten durch die Mitgliedsunternehmen des VDPM 40 Mio. m² WDVS jährlich in den Markt, diesen Wert will die Branche in der Zukunft wieder erreichen. Lars Jope: „Wenn wir das politische Ziel der 2-Prozent-Sanierungsquote zugrunde legen, bräuchte es sogar 70 Mio. m² gedämmte Fassaden, das entspricht 750.000 bis 800.000 Wohneinheiten. Aktuell erreichen wir in Deutschland nicht mal die Hälfte.“

 

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Save the date – FLIESSESTRICHFORUM
am 2. und 3. September 2024

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM), das Institut für Baustoff­prüfung und Fußbodenforschung (IBF) und der Bundesverband Estrich und Belag (BEB) führen am 2. und 3. September 2024 in Fulda das achte FLIESSESTRICH­FORUM durch.

Wie bei den früheren Veranstaltungen findet am Vorabend ein gemeinsames Abendessen aller Teilnehmenden statt. Das Vortragsprogramm des FLIESSESTRICHFORUMs umfasst im ersten Teil übergreifende Themen zur Nachhaltigkeit in Bauunternehmen, in Ver­bindung mit Zertifizierungssystemen und in der Praxis auf der Baustelle. Zweiter Schwerpunkt sind Praxisvorträge unter anderem zu Calciumsulfatfließestrich in Feucht­räumen, neue Entwicklungen bei Zementfließestrichen sowie Toleranzen im Fußboden­bau nach BEB Merkblatt 9.2.

Das detaillierte Ablauf-Programm mit den Referenten etc. wird im Juni auf www.vdpm.info sowie auf den Internetseiten des IBF und des BEB veröffentlicht.

Unter dem Stichwort „FE-Forum“ können Interessenten ab sofort Zimmerreservierungen vornehmen in den Fuldaer Hotels „Maritim“, „Platzhirsch“ und „Altstadt Arte“.

 

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Kompendium „WDVS und Brandschutz“ neu aufgelegt

Mehr als 60 Seiten redaktionelle Fachinhalte, über 30 Seiten Anhänge, dreidimensionale Gebäude- und Technik-Grafiken mit generellen und Detail-Lösungen, dazu etliche Praxisbeispiele und mit Fotos illustrierte Dokumentationen von Brandversuchen: Das neu erschienene Kompendium „WDVS und Brandschutz“ des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) trägt seinen Namen zu Recht, denn es bietet einen umfassenden und fachlich anspruchsvollen Überblick über die vielfältigen technischen Wechselbeziehungen zwischen dem Einsatz von WDVS und vorbeugendem Brandschutz an der Fassade.

Das unterstreicht Peter Bachmeier, Leitender Branddirektor und Vorsitzender des Fachausschusses Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz der deutschen Feuerwehren, in seinem Vorwort. Bezogen auf die Regulierungssituation beim Brandschutz schreibt er: „Im Rahmen der Detailplanung und der konkreten Bauausführung ergeben sich zahleiche Fragestellungen, die nicht zwingend durch öffentlich-rechtliche Vorgaben definiert werden müssen, sondern viel flexibler durch privatrechtliche Regelungen aus der Praxis für die Praxis. Mit dem Brandschutz-Kompendium gelingt dies seit vielen Jahren vorbildlich. Mit der nun vorliegenden Ausgabe wird den Planerinnen und Planern sowie Bauausführenden eine aktuelle Übersicht zur Verfügung gestellt.“

Das Kompendium wird mitgetragen vom Bundesverband Ausbau und Fassade, vom Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, vom Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg und vom Industrieverband Hartschaum. Diese Konstellation zeigt die hohe generelle Bedeutung des Themas und das spezifische Interesse der Branchenbeteiligten an funktionierenden und nachvollziehbaren Lösungen für die Herausforderungen einer sicheren Fassadenplanung und Ausführung.

Komplett aktualisiert haben die Autoren der PG Brandschutz des VDPM die Texte zur Normung und Regulatorik. Das Wording präsentiert sich fachlich präziser und gleichzeitig verständlicher als in der zuletzt 2018 erschienenen Version. Überarbeitet und teilweise ersetzt wurden zudem die Illustrationen (Fotos, Zeichnungen, 3D-Grafiken).

Beibehalten wurde die Grundstruktur des Kompendiums mit fünf Hauptkapiteln:

  • Brandweiterleitung an der Gebäudewand
  • Bauordnungsrechtliche Grundlagen
  • Systemvielfalt und Brandverhalten von WDVS
  • Brandschutzgerechte Ausführung von WDVS
  • Hinweise zur Bauausführung und Nutzung

Anhang A liefert eine Checkliste für Planer und Fachunternehmer, Anhang B erläutert den Nachweis des Brandverhaltens. Im Anhang C „Naturbrandversuche“ ist erstmals ein Sockelbrandversuch unter Berücksichtigung der neuen Brandprüfnorm DIN 4102-24 an einem nichtbrennbaren WDVS mit den entsprechenden Ergebnissen dokumentiert. Literatur-, Normen- und Abkürzungsverzeichnis sind in den Anhängen D und E zusammengefasst.

Das neue Kompendium „WDVS und Brandschutz“ steht zum kostenlosen Download auf www.vdpm.info zur Verfügung und kann als Printexemplar per Mail an info@vdpm.info bestellt werden.

 

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4. Ausgabe: Merkblatt „Einbau und Verputzen von Platten aus extrudiertem Polystyrolschaum (XPS-R)“ vollständig aktualisiert

Das Thema Wärmebrückendämmung und der richtige Einsatz von XPS-R-Platten stehen im Mittelpunkt des vom Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. neu herausgegebenen Merkblatts.

Neben dem VDPM haben der Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB, der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, der Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg und die FPX Fachvereinigung Extruderschaumstoff ihre Expertise eingebracht. Zielgruppe des Merkblatts sind Architekten, Planer, der Fachhandel, Handwerker und Auftraggeber.

Die 12-seitige Publikation fasst kompakt zusammen, was bei der Planung von Maßnahmen zur Wärmebrückendämmung von Außenwänden und Untersichten an Bauteilen zu beachten ist. Im Fokus steht der Einbau von extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoffplatten nach DIN EN 13164 mit rauer oder gewaffelter Oberfläche (XPS-R-Platten), die sich zum Verputzen eignen.

Als Beispiele für Wärmebrücken, die mit XPS-R-Platten gedämmt werden, nennen die Autoren in der Einleitung die Stirnseiten von Decken, Fensterstürze, aussteifende Stützen, Rollladenkästen, Auskragungen und den Sockelbereich. Behandelt werden im Einführungskapitel die Planung und Ausführung von Putzaufbauten auf diesen Platten. Auch das nachträgliche Anbringen von XPS-R-Platten im Sockelbereich und das anschließende Verputzen sind gemäß Merkblatt möglich.

Im weiteren Verlauf geht das Merkblatt auf die relevanten Baustoffe und Zubehörteile wie Haftsicherungsanker, Dämmstoffdübel, Putzträger, Armierungsgewebe, Kleber und Putzmörtel ein. Ganz besonders wichtig ist der Hinweis, dass glatte XPS-Platten mit Schäumhaut zum Verputzen ungeeignet sind. Diese Platten dürfen auch nachträglich nicht eingebaut werden, wenn die Flächen verputzt werden sollen.

Anschließend wird der Einbau der XPS-R-Platten beschrieben. Die nachfolgenden Abschnitte wie Prüfung, Vorbereitung und Vorbehandlung des Putzgrundes sowie die Anleitung zum Verputzen der Platten, wurden vollständig überarbeitet und dem aktuellem Stand – basierend auf den Leitlinien zum Verputzen von Mauerwerk und Beton – angepasst. Ein eigener Absatz ist dem Sockelbereich gewidmet, da in diesem speziellen Fall weitere Maßnahmen erforderlich sind.

Abgerundet wird die Publikation durch eine Auflistung relevanter Normen und weiterer themennaher Informationsquellen.

Das neue Merkblatt steht zum kostenlosen Download auf www.vdpm.info zur Verfügung und kann als Printexemplar per Mail an info@vdpm.info bestellt werden.

 

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Neue Muster-EPDs für Mörtel

Das Institut Bauen und Umwelt (IBU) hat am 12. März 2024 neue Muster-EPDs für Mörtel nach DIN EN15804+A2 veröffentlicht. Erstellt wurden die Environmental Product Declarations (EPDs) durch eine Projektgruppe im Arbeitskreis Umwelt und Gefahrstoffmanagement des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM). Die Mitgliedsunternehmen können die neuen Muster-EPDs ab sofort zur Individualisierung nutzen.

Es handelt sich bei Putzmörteln um die Muster-EPDs

  • Wärmedämmputz
  • Normalputz Edelputz
  • Leichtputz
  • Armierungsputz

Vier neue Muster-EPDs gibt es bei Mauermörteln:

  • Vormauermörtel
  • Normalmauermörtel
  • Leichtmauermörtel
  • Dünnbettmörtel

Im Bereich Estrichmörtel stehen neue Muster-EPDs zu Zementestrich und Calciumsulfatestrich zur Verfügung.

Im Vergleich zur DIN EN 15804+A1 bringt die neue Norm vor allem umfassende Änderungen im Bereich der Ökobilanz-Indikatoren mit sich. Für die Wirkungsindikatoren sind neue Charakterisierungsfaktoren definiert, einzelne Wirkindikatoren unterliegen geänderten Berechnungsmethoden. Zudem gibt es gänzlich neue Indikatoren. Die nach der neuen Normenfassung berechneten Wirkindikatoren lassen sich somit nicht mehr mit denen nach der alten DIN EN 15804+A1 vergleichen und dürfen nicht gemeinsam verwendet werden. Datensätze gemäß DIN EN 15804+A2 werden deshalb in einer eigenen ÖKOBAUDAT-Ansicht angezeigt.

Der VDPM hat für seine Mitglieder einen Leitfaden zur Individualisierung erstellt. Damit kann der Nachweis geführt werden, ob eine Muster-EPD für die Beschreibung der umweltbezogenen Eigenschaften eines spezifischen Produktes geeignet ist und ob eine Muster-EPD als Basis für eine „gebrandete EPD“ dienen kann (bis auf technische Eigenschaften und Produktnamen werden die Inhalte aus der Muster-EPD übernommen).

Die Muster-EPDs stehen unter https://www.vdpm.info/services/downloads/downloads-umwelt-produktdeklarationen/ zum Download bereit.

 

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VDPM präsentiert neuen Ratgeber Außenwand

Im November 2018 war die dritte Auflage des „Ratgebers rund um die Außenwand“ erschienen. Fast sechs Jahre, in denen es bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen, bei Technik und Baustoffen viele wichtige Änderungen gab. Deshalb hat der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) zusammen mit dem Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) jetzt eine komplett überarbeitete Neuauflage des Ratgebers erstellt.

Zielgruppe sind Bauherren, Modernisierer und Mieter, die sich informieren wollen. Bekanntermaßen nutzt auch das Fachhandwerk den Ratgeber als Nachschlagewerk, wenn es um Details zu Wandaufbauten, Wärmedämmung, Putz und die hierfür relevanten Materialien und technischen Vorgaben geht.

Wie unterscheiden sich Baustoffe und Systeme für die Außenwand? Welche Möglichkeiten der Gestaltung gibt es? Was ist beim Einsatz von Putzen zu beachten? Die Broschüre gibt Einblick in Aufbau und Funktionsweise der Außenwand, beleuchtet Kriterien für die Auswahl von Baustoffen und Bauweisen. „Dabei geht es uns um eine möglichst breite Vielfalt an technisch ausgereiften und optisch ansprechenden Lösungen, mit denen sich wohngesunde und energieeffiziente Gebäude realisieren lassen“, betont Antje Hannig, Geschäftsführerin Marketing und Technik des VDPM.

Komplett neu ist das Kapitel über das Zusammenwirken von Wärmeschutz, Heizungstechnik und erneuerbaren Energien. Die Autoren erläutern, warum ein Gebäude niedertemperaturfähig („NT-ready“) sein sollte und damit vorbereitet für den Einsatz etwa einer Wärmepumpe, die mit Strom aus erneuerbarer Energie betrieben wird. Das funktioniert am besten mit einer gedämmten Gebäudehülle, die Wärmeverluste vermeidet. Weitergehende Infos hierzu finden sich auf www.wärme-schützen.de.

Der Ratgeber beschreibt in diesem Zusammenhang die aktuellen Energie- und Effizienzstandards für Neubau und Modernisierung. Dabei geht es vor allem um Details im Gebäudeenergiegesetz (GEG), etwa zu den Mindestanforderungen bei den Dämmstoffdicken in neuen und Bestandsgebäuden. Fachbegriffe wie Endenergie- und Primärenergiebedarf, Transmissionswärmeverluste, Energieeffizienzklassen und QNG werden verständlich erläutert und in ihrer Bedeutung für Bauherren und Modernisierer eingeordnet.

Ein eigenes Kapitel stellt die grundsätzlichen Wege zur Förderung energieeffizienter Maßnahmen vor und verweist auf die einschlägigen Internetseiten, wo der jeweils gültige Stand bei Zuschüssen oder günstigen Krediten und die entsprechenden Kriterien nachzulesen sind. Interessierte Bauherren und Hausbesitzer erfahren alles Wichtige über die Aufgaben von Energieberatern, die Inhalte und Vorteile eines Sanierungsfahrplans. Wo erforderlich, haben die Autoren die Angaben und technischen Werte auf den neuesten Stand angepasst, etwa beim Wärme- und Brandschutz. Aktualisiert wurde auch der Abschnitt zum Recycling von Dämmstoffen allgemein und zum Rückbau von Wärmedämm-Verbundsystemen.

„Der Ratgeber rund um die Außenwand“ wird mitherausgegeben vom Bundesverband Ausbau und Fassade, dem Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz und dem Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg sowie mitunterzeichnet vom Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie. Er ist als pdf auf www.vdpm.info verfügbar und kann zudem als Printversion über den Verband bestellt werden.

 

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Neues VDPM-Merkblatt: WDVS an Untersichten

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat erstmals ein Merkblatt speziell für den Einsatz von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) an Untersichten veröffentlicht. Die 24-seitige Broschüre wurde durch eine VDPM-Projektgruppe in Zusammenarbeit mit namhaften Ingenieurbüros erstellt und wird mitgetragen vom Bundesverband Ausbau und Fassade.

In erster Linie wendet sich das Merkblatt an den Planer. Es soll über die Zulassungen hinaus eine Hilfestellung für das sichere Planen von WDVS an Untersichten bieten. Weitere Zielgruppe ist das ausführende Fachhandwerk; das Merkblatt enthält zahlreiche Praxishinweise für die professionelle Verarbeitung.

Über viele Jahre war der horizontale WDVS-Einsatz in Zulassungen nicht gesondert geregelt. Dies änderte sich erst mit dem Aufkommen dickschichtiger Systeme. WDVS an Untersichten werden aktuell gemäß der diesen Anwendungsbereich abdeckenden allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) oder allgemeinen Bauartgenehmigung (aBG) ausgeführt.

Das neue Merkblatt geht weiter in die Tiefe und veranschaulicht, warum genau diese Anforderungen gestellt werden. Es dient zur Unterstützung bei der Planung und Bemessung von WDVS an Untersichten mit einer Tiefe von > 1 m entsprechend geltender abZ/aBG. Ausgangspunkt ist die grundlegende Definition von Untersichten, gefolgt von einem Abschnitt über die verschiedenen Befestigungsarten von WDVS. Den inhaltlichen Schwerpunkt des Merkblattes bildet das für WDVS an Untersichten besonders relevante Kapitel zur Standsicherheit. Die Autoren gehen hier ausführlich auf die Einwirkung von Lasten und auf für die Berechnung relevante Widerstände ein. Weitere Abschnitte widmen sich den Themen Brand- und Schallschutz. Der Anhang enthält ein Praxisbeispiel für die WDVS-Bemessung an Untersichten mit der Bestimmung der Belastungen aus dem Eigengewicht und aus Windsog sowie einer beispielhaften Bemessungstabelle.

Sofern bei der Ausführung von WDVS auch Horizontalflächen, die definitionsgemäß Untersichten (in Zulassungen: „Deckenunterseiten“) darstellen, berücksichtigt werden müssen, empfehlen die Autoren dem Planenden zunächst die Wahl eines Systems, dessen abZ/aBG diesen Anwendungsfall einschließt. Das Merkblatt dient dann für die fachliche Begleitung der weiteren planerischen Schritte.

Das neue Merkblatt „WDVS an Untersichten – Hinweise für die Planung und Bemessung“ steht ab sofort auf www.vdpm.info zum Download oder kann dort als Printfassung bestellt werden.

 

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Historischer Einbruch bei der Fassadendämmung

Was sich im Laufe des Jahres bereits andeutete, hat im dritten Quartal 2023 nochmals an Ausmaß und Geschwindigkeit zugelegt: Der Absatz von Wärmedämm-Verbundsystemen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,9 % eingebrochen. Damit liegt der Wert wiederholt deutlich über dem schon sehr negativen Trend im ersten (-17,2 %) und zweiten Quartal 2023 (-13,5 %). Angesichts dieser Entwicklung drohen spürbare Auswirkungen auf das Erreichen der Klimaneutralität im Gebäudebestand in Deutschland.

Ermittelt hat die Zahlen die B+L Marktdaten GmbH im Auftrag des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM). Die Wissenschaftler sehen auch für die restlichen Wochen des laufenden und die ersten Monate des kommenden Jahres keinerlei Entspannung in diesem Markt. Die Absatzmengen der ersten drei Quartale 2023 im Vergleich zu 2022:

  • Q1: 5,625 Mio. m² – (2022:   6,793)
  • Q2: 9,236 Mio. m² – (2022: 10,679)
  • Q3: 8,657 Mio. m² – (2022: 11,223)

Aktuell deutet alles darauf hin, dass der schwache Wert des 4. Quartals 2022 von 7,289 Mio. m² im Vergleichszeitraum dieses Jahres erneut unterboten wird. Hochgerechnet auf 2023 insgesamt soll das Minus laut B+L bei 18,7 % liegen.

Keine großen Veränderungen gibt es bei den Marktanteilen der in WDVS eingesetzten Dämmstoffe. Die EPS-Menge (einschließlich Sockelplatten) sinkt laut B+L Prognose 2023 von 19,835 Mio. m² auf 15,781 Mio. m², das entspricht einem Marktanteil von 54,0 % (2022: 55,1 %). Steinwolle (Platten und Lamellen) kommt in diesem Jahr auf 7,544 Mio. m², nach 9,705 Mio. m² im Vorjahr. Der Anteil sinkt auf 25,8 % (2022: 27,0 %). Holzweichfaserplatten liegen bei 4,536 Mio. m², nach 4,789 Mio. m² im Vorjahr; dieses Material konnte allerdings den Marktanteil vergrößern von 13,3 % (2022) auf 15,5 % im laufenden Jahr. Bei den weiteren in WDVS eingesetzten Dämmstoffen (PU, Phenol, XPS) gibt es ebenfalls Rückgänge beim Absatz, aber nahezu keine Abweichungen bei den Markanteilen.

Christoph Dorn, Vorstandsvorsitzender des VDPM: „Wir haben einen historischen Absatzeinbruch bei den WDVS-Zahlen zu verzeichnen. Dass dabei erstmalig der Neubau und die energetische Modernisierung gleichzeitig einbrechen, ist besonders alarmierend. Die Ursachen sind – über das ganze Jahr betrachtet – vielfältig: Inflation, hohe Zinsen, Kostensteigerungen beim Material u.a. durch hohe Energiepreise. Die unsichere und unübersichtliche Fördersituation zählt ebenfalls dazu. Wärmedämmung ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und kosteneffiziente Wärmewende im Gebäudebereich. Trotz der aktuellen Debatte um den Bundeshaushalt besteht weiterhin ein großer Bedarf an Investitionsanreizen. Als VDPM warnen wir eindringlich vor den Konsequenzen dieser breiten Investitionszurückhaltung bei der energetischen Gebäudemodernisierung.“

„Umso mehr begrüßen wir als VDPM die Absicht, im Rahmen der Novelle der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) an einer Erhöhung der Fördersumme für die energetische Ertüchtigung der Gebäudefassade festzuhalten,“ so Lars Jope, Hauptgeschäftsführer des VDPM.

Flankierend betont der VDPM mit dem Start seiner Initiative www.wärme-schützen.de die notwendige Gleichrangigkeit von Wärmeschutz, Heizungstechnik und erneuerbaren Energien. Nur diese Kombination erhöht die Energieeffizienz im Gebäudebestand und ermöglicht das Erreichen der angestrebten Klimaneutralität. Fachhandel und Fachhandwerk finden auf dieser neuen Webseite eine gezielte Unterstützung für die Argumentation beim Hausbesitzer.

 

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Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.

VDPM startet Initiative „Wärme schützen“

Diese Aktion des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) dient der sachlichen Information und Aufklärung über den engen Zusammenhang zwischen Wärmeschutz, Heizungstechnik und erneuerbaren Energien bei der energetischen Ertüchtigung von Gebäuden. Die Website www.wärme-schützen.de fasst die aktuellen Erkenntnisse zielgruppengerecht für Bauherren, Fachhandwerker, Architekten und Energieberater zusammen.

„Effektiver Wärmeschutz, optimale Heizungstechnik und erneuerbare Energien bilden nach den Erkenntnissen der Wissenschaft eine untrennbare Einheit“, erklärt VDPM-Hauptgeschäftsführer Lars Jope, „nur wenn diese drei Komponenten in einer koordinierten Weise zusammenwirken, können wir die Herausforderungen der Energiewende im Immobiliensektor erfolgreich bewältigen und einen klimafreundlichen Weg in die Zukunft einschlagen.“

Die Initiative Wärme schützen will diese zentrale Botschaft in der (Fach)Öffentlichkeit stärker verankern und damit jene Unsicherheiten abbauen, die viele potenzielle Auftraggeber davon abhalten, in die energetische Gebäudemodernisierung zu investieren. Genau das aber wäre dringend notwendig. Bei vielen Entscheidungsträgern dominieren die Fragen nach dem richtigen Energieträger und dem besten Heizungssystem. Egal wie hier die Wahl ausfällt – wenn Häuser über die ungedämmte Gebäudehülle und veraltete Fenster hohe Wärmeverluste einfahren, bleiben mit grünem Strom betriebene Wärmepumpe und Fußbodenheizung energetisch gesehen weitgehend wirkungslos. Stattdessen entstehen hohe Kosten und der Klimaschutz kann nicht profitieren.

Wärme schützen erklärt, worauf es für Gebäudebesitzer ankommt. Heizsysteme auf der Basis erneuerbarer Energien (z.B. Wärmepumpen) funktionieren nur im sogenannten „Niedertemperatur-Bereich“ wirklich effizient. Deshalb müssen die Gebäude „Niedertemperatur-ready“ (NT-ready) sein. Erst dann gelingt der Umstieg auf erneuerbare Energien. NT-ready ist ein Gebäude, wenn die Heizung mit einer möglichst niedrigen Heizwassertemperatur (auch: „Vorlauftemperatur“) auskommt. Am kältesten Tag des Jahres darf sie nicht höher als 55 °C sein, an allen anderen Tagen muss sie sogar sehr deutlich darunter liegen. Dieser Status lässt sich nur in umfassend wärmegeschützten, gedämmten Gebäuden erreichen.

www.wärme-schützen.de liefert dem Fachhandwerk und privaten Auftraggebern, die modernisieren oder bauen wollen, alle notwendigen Informationen, fasst die wesentlichen Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien klar und verständlich zusammen, präsentiert die Original-Dokumente zum Nachlesen und bietet Handlungshinweise für höhere Energieeffizienz und mehr Klimaschutz. Die regelmäßigen Instagram-Posts #WärmeSchützen unter https://www.instagram.com/waermeschuetzen/ bringen alle wesentlichen Botschaften nochmals kurz und knapp auf den Punkt.

 

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Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.