Aktuelles aus den VDPM-Arbeitskreisen

Die Arbeitskreise bilden das Herzstück des VDPM. Sie sind mit Experten aus den Mitgliedsunternehmen besetzt. In diesen Gremien werden zahlreiche Themen behandelt, notwendige Aktivitäten beschlossen und Entscheidungen über vertiefende Projektarbeit getroffen. Nachfolgend ein Überblick über die aktuellen Schwerpunkte.

Im AK Fassadendämmsysteme (Leiter: Kay Beyen) geht es um die europäische Normung, die immer konkreter wird (s. dazu eigenen Pressetext) und um die Bedeutung des Systemerhalts. Beim Brandschutz diskutieren die Mitglieder des Gremiums ein erweitertes Engagement des VDPM mit freiwilligen technischen Maßnahmen über die Vorgaben der Landesbauordnungen hinaus. Ziel ist es u.a., Mietern und Immobilienbesitzern Fragen nach der Sicherheit bereits gedämmter Gebäude zu beantworten. Eine entsprechende Informationsbroschüre ist in Arbeit und wird derzeit mit der Wohnungswirtschaft abgestimmt. Auch die Entsorgung von EPS-Abfällen bleibt auf der Tagesordnung. Nachdem die unpraktikablen gesetzlichen Anforderungen wieder zurückgenommen wurden, hat sich die Lage zwar entspannt, aber es gibt immer noch Fragen. Diese werden in einem nahezu fertig gestellten Infoflyer beantwortet.

Im AK Mineralische Mörtel (Leiter: Dr. Martin Kanig) werden alle Belange um Putze und Mauermörtel behandelt. Ein wichtiger Meilenstein war die Betreuung einer Masterthesis. Diese hat den Schlagregenschutz von Putzen intensiv beleuchtet und aufgezeigt, dass das derzeitige Schutzniveau nicht verändert werden sollte. Damit bleibt ein dauerhafter Feuchte- und Wärmeschutz garantiert. Die Ergebnisse dieser Masterthesis wurden in der ersten Ausgabe der Fachzeitschrift Bauphysik veröffentlicht.

Wärmedämmputze sind auf dem Vormarsch. Der AK Mineralische Mörtel arbeitet derzeit an einer produktübergreifenden Spezifikation (Anwendungsdokument), welche es den Herstellern ermöglicht, die Wärmeleitfähigkeit und das Brandverhalten von Wärmedämmputzen einheitlich zu deklarieren. Die Spezifikation basiert auf umfangreichen Prüfungen und Brandversuchen.

Im Bereich Mauermörtel hat der AK gemeinsam mit Partnern der Ziegel- und Leichtbetonindustrie das Merkblatt „Mauerwerk mit Dünnbettmörtel“ herausgegeben, in dem klar empfohlen wird, Dünnbettmörtel vollflächig und deckelnd aufzutragen. Aber auch die Normung spielt in diesem Gremium eine wichtige Rolle. So ist die neue nationale Anwendungsnorm für Mauermörtel noch immer nicht veröffentlicht, da das DIBt über die europäische Norm hinausgehende Anforderungen aufnehmen möchte.

Der AK Technik & Marketing Estrichmörtel (Leiter: Andres Seifert) aktualisiert kontinuierlich die erfolgreiche Merkblattreihe für Fließestriche. Oberstes Ziel ist es, den immer noch weit verbreiteten Baustellenestrich durch modernen Fließestrich zu ersetzen. Verstärkt widmet sich der AK auch dem Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz, denn auch hier sind Fließestriche den Baustellenestrichen weit überlegen. Mit der Initiative „Fließestrich – auf gutem Grund“ wird sachlich über alle Eigenschaften des Fließ­estrichs aufgeklärt. Darüber hinaus sorgt das jährlich stattfindende FLIESS­ESTRICHFORUM für einen Wissenstransfer innerhalb der gesamten Branche.

Der AK Umwelt und Gefahrstoffmanagement (Leiter: Dr. Dieter Schübl) hat gerade ein wegweisendes Forschungsprojekt auf die Schiene gesetzt: Nachdem der VDPM über 10 Jahre gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut und anderen nationalen und internationalen Forschungsstellen die Umwelteigenschaften von Putzen und Mörtel untersucht hat, stehen jetzt Aufbereitung und Veröffentlichung der Ergebnisse an. Dies soll im Rahmen einer Dissertation unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Sedlbauer an der TU München erfolgen. Die Finanzierung wird vom VDPM und seinen Mitgliedsunternehmen sichergestellt.

Eine Mammutaufgabe bleibt der ständige Kampf gegen immer neue Auflagen und Verbote bei der Verwendung von Rohstoffen. So könnte die in Europa geführte Diskussion um eine vermutete krebserzeugende Wirkung von Titandioxid – die bisher allerdings nicht belegt ist – ungeahnte Konsequenzen für die deutschen Hersteller von Putzen und Mörteln haben, die Titandioxid als „das“ Weißpigment einsetzen. Eine neue Kennzeichnungspflicht („UFI-Code“) soll Hersteller dazu zwingen, ihre gesamten Rezepturen detailliert offenzulegen, damit sie im Ernstfall für die Giftnotrufzentralen erreichbar sind. Das vorgesehene System bedingt zudem eine höchst aufwendige Kennzeichnung und Bürokratie. Gemeinsam mit anderen Verbänden hat der VDPM einen Vorschlag vorgelegt, mit dem das Verfahren bei gleicher Sicherheit deutlich einfacher wird.

Der AK Marketing und Öffentlichkeitsarbeit (Leiter: Christian Poprawa) hat nicht nur das Corporate Design für den VDPM entwickelt, sondern auch den Internetauftritt erarbeitet und eine Imagebroschüre erstellt, die den Verband und seine Mitglieder vorstellt. Aktuell laufen die Vorbereitungen für eine Initiative „Pro Putz“, die Putze vor allem bei Architekten und Planern, aber auch bei Handwerkern und Bauherren wieder mehr in den Fokus rücken soll.

Die wichtigsten Highlights weiterer Gremien: Der AK Pastöse Putze (Leiter: Dr. Jörg Sigmund) beschäftigt sich z.B. intensiv mit der Regulierung von Bioziden. Der AK Produktionstechnik und Logistik (Leiter: Hans-Dieter Beckmeier) wurde gerade wieder neu aktiviert und wird sich vornehmlich der Entsorgung von Rückmengen aus Herstellwerken sowie der Gefährdungsbeurteilung und der Staubthematik widmen. Auch die Arbeitskreise Baurecht, Brandschutz und Innendämmsysteme haben ihre Arbeit aufgenommen. Weitere Informationen folgen auf unseren BRANCHENTAGEN 2018 am 28. und 29. November in Leipzig. Die BRANCHENTAGE veranstaltet der VDPM gemeinsam mit dem Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB (BAF) und dem Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV FGB).

Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner. Der VDPM ist im Mai 2017 aus einer Fusion des Industrieverbandes WerkMörtel e.V. (IWM) mit dem Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V. (FV WDVS) hervorgegangen.

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